Here Comes The Boom – Rise Of The Northstar in der Backstage Halle (Bericht)

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It’s time to be this, it’s time to be that im Herbsttrubel und der sich anbahnenden Weihnachtszeit, einschließlich allerlei Konzerte, Veranstaltungen und nun auch Wintermärkte. Da verliert man gerne den Überblick über die Dinge, deren Besuch fraglos besonders lohnenswert ist. Am 22. November 2023 haben sich einige Hundert Core-Fans definitiv gedacht, dass die herumstreifende Tour von Rise Of The Northstar zu ihrem dritten Album eines dieser Events ist, bei denen sie unbedingt dabei sein sollten. Dementsprechend gut gefüllt präsentiert sich die Backstage Halle, als um 20 Uhr das Tour-Package startet.

Elwood Stray sorgen für den Startschuss – und was für einen! Die Newcomer aus Essen hatten wohl bisher die wenigsten auf dem Schirm, wenngleich sie bereits einige namhafte Festivals besucht haben und mit Songs wie „Trespass“ zurecht auf sich aufmerksam gemacht haben. Nicht nur haben sie einen glasklaren, schier perfekten (Live-)Sound, auch ist die Performance irrsinnig tight und pointiert. Frontmann Maik Nehrkorn schafft es zusätzlich, die Bandbreite seines Gesangs, die bereits in den druckvollen Aufnahmen recht beachtlich war, auf der Bühne genauso zu transportieren. So gelingt ein dermaßen stimmiges Konzert, das wirklich beeindruckt und wohl einzig am zähen Publikum etwas scheitert. Dennoch: ein mächtiger München-Einstand!

Setlist: Free Falling / Playing Along / Trespass / No Cure / Seasons / Negative / Uncertain Me

Resolve haben da natürlich ein leichteres Spiel, denn die Franzosen waren schon mehrfach zu Gast in München und haben allerspätestens mit ihrem aktuellen Album „Human“ ein wahres Metalcore-Manifest abgeliefert. Kein Wunder also, dass die Herren gut aufgenommen werden und in Kombination mit der Lichtshow auch bestens ankommen. Sänger Anthony Diliberto hat hierbei von druckvollen Clean-Vocals, kräftigen Shouts, tiefen Growls und sogar einiges an Kopfstimme eine riesige Bandbreite an Stilen zu präsentieren, die er stark meistert und in Kombination mit dem modernen Metalcore-Sound, der an Architects und Northlane erinnert, auch astrein funktioniert. So vergehen die 40 Minuten fast wie im Flug, als mit „Older Days“ gegen 21:30 Uhr der Abschied bevorsteht.

Setlist: Human / Bloodlust / Death Awaits / Move To Trash / Emerald Skies / Seasick Sailor / Of Silk And Straw / Older Days

Um 22 Uhr ertönt das letzte Intro des Abends, es kündigt Rise Of The Northstar an, die in ihren weißen Overalls die Bühne stürmen und wie ein Orkan mit „The Anthem“ und „Showdown“ das Breakdown-Gewitter eröffnen. Gerade die neuen Songs stechen hier mit ihrer rohen Wucht hervor, die an eine harte Version von NuMetal erinnert, im Kontrast zu den Werken des ersten Albums wie „Welcame“ und „Samurai Spirit“, welche doch einen stärkeren Hardcore-Einfluss haben. So ist es ein Streifzug durch die drei Langspieler der Franzosen, natürlich mit Fokus auf das neue Album, welcher die Backstage Halle in ordentlich Bewegung versetzt und mit 80 Minuten Spiellänge auch einiges an Kondition erfordert. Die Musiker selbst sind jedenfalls wunderbar aufgelegt, bewegen sich fleißig auf der Bühne und zelebrieren jedes Riff-Gewitter aufs Neue. Gepaart mit einer Flut an Stroboskop-Lichtern, bleibt ein Abend, dass genauso stark begonnen und wie angefangen hat und um 23:20 Uhr die Münchner*innen zufriedenen Mutes in den Nachthimmel entlässt.

Setlist: The Anthem / Showdown / Raijin / Kozo / Shogun No Shi / Here Comes The Boom / Nekketsu / Bosozoku / Welcame (Furyo State Of Mind) / The Awakening / Third Strike / One Love / Clan / Crank It Up / Samurai Spirit / Rise / The Legacy Of Shi / Again And Again

Bericht: Ludwig Stadler

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