Invincible Shield – Judas Priest in der Olympiahalle (Bericht)

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Lebende Legenden in München: Judas Priest, die britische Heavy Metal-Band, die seit weit über 50 Jahren nicht nur im Genre aktiv waren, sondern es maßgeblich mitbegründet und ausgebaut haben, beehren nach zwei Jahren wieder die bayerische Landeshauptstadt. Mit dabei haben sie ein brandneues und mehr als überzeugendes Album: „Invincible Shield“. Gemeinsam mit den Brit-Metallern Saxon und Hard-Rock-Ikonen Uriah Heep gastieren sie am 25. März 2024 in der ausverkauften Olympiahalle.

Dementsprechend früh geht es bereits um kurz vor 19 Uhr los, wenn Uriah Heep mit „Save Me Tonight“ aus ihrem neuesten Studio-Album starten. Was alle drei Bands an diesem Abend eint: trotz einer jeweils mindestens 50-jährigen Karriere endet die Kreativität, es wird weiterhin neue Musik veröffentlicht (und zwar gute!). Trotz noch relativ knapper Spielzeit bringen Heep einen guten Mix aus neuen Werken und alten Hits wie „Gypsy“ und natürlich das obligatorische „Lady In Black“ als Abschluss unter. „54 Jahre in 45 Minuten, wie soll das gehen?“, scherzt Frontmann Bernie Shaw. Am Ende sind es nicht mal 40 Minuten, einen angenehmen Eindruck hat man dennoch bekommen.

Setlist: Save Me Tonight / Grazed By Heaven / Rainbow Demon / Hurricane / Free ‘n’ Easy / Gypsy / Easy Livin’ / Lady In Black

© Kai Swillus

Saxon fahren da um 20:10 Uhr gleich andere Geschütze auf: knallende Metal-Gitarren, drückendes Schlagzeug und auch insgesamt ein etwas ausgeglichenerer Sound. Besonders Frontmann Biff Byford rattert mit seiner Reibeisenstimme ordentlich los und lässt Hits wie „Motorcycle Man“ und „Denim And Leather“ erst so richtig krachen. Eine Pause legen die Briten nicht ein, 50 Minuten rattern sie sich durch elf Songs und sorgen für durchgehend immer besser werdende Stimmung. Bei „Princess Of The Night“ stehen dann auch fast alle und huldigen dieser Metal-Institution.

Setlist: Hell, Fire And Damnation / Motorcycle Man / Sacrifice / There’s Something In Roswell / And The Bands Played On / Madame Guillotine / Heavy Metal Thunder / Strong Arm Of The Law / Denim And Leather / Wheels Of Steel / Princess Of The Night

© wizpro.com

Eine Umbaupause später fällt auch der letzte Vorhang und mit „Panic Attack“ starten Judas Priest ihre Reise durch ihre Diskografie. Und die meinen sie ernst: Von „Victim Of Changes“ vom zweiten Studio-Album bis einige Nummern des neuesten Werks ist alles dabei, die Hits wie „Breaking The Law“ und „Turbo Lover“ sowieso, sogar einige Deep Cuts wie „Love Bites“ und „Saints In Hell“ wandern in die Setlist. Beste Voraussetzungen also für die 95-minütige Metal-Reise. Der druckvolle und starke Sound trägt nur mehr dazu bei, sodass die Stimmung schnell euphorisch in der rappelvollen Olympiahalle ist.

Die große Frage ist schnell zu beantworten: ja, Rob Halford kann es noch. Und wie! Er scheint in München besonders gut bei Stimme zu sein, denn die Höhen trifft er problemlos und sicher; anfangs noch etwas zurückhaltender, aber umso länger der Auftritt geht, umso mehr wagt er sich hervor und zeigt, wofür er so bekannt ist – schwindelerregende Gesangshöhen, selbst mit knapp 73 Jahren. Respekt! So macht auch der wahrscheinlich prestigeträchtigste Klassiker „Painkiller“ besonders viel Spaß. Der Zugabenblock aus „Electric Eye“, „Hell Bent For Leather“ (natürlich mit Motorrad) und dem obligatorischen „Living After Midnight“ schließt das Konzert bestens ab und hinterlässt eine glückliche Metal-Menge, denen Priest deutlich bewiesen hat, wieso sie weiterhin auf dem Thron des Heavy Metals sitzen – und wieso Halford immer noch der unangefochtene König der Metal-Sänger ist.

Setlist: Panic Attack / You’ve Got Another Thing Comin’ / Breaking The Law / Rapid Fire / Lightning Strike / Love Bites / Saints In Hell / Crown Of Horns / Turbo Lover / Invincible Shield / Victim Of Changes / Metal Gods / The Green Manalishi (With The Two Prong Crown) (Fleetwood Mac cover) / PainkillerZugaben: Electric Eye / Hell Bent For Leather / Living After Midnight

Bericht: Ludwig Stadler

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