A Story Never Told – Opeth in der Muffathalle (Bericht)

Veröffentlicht in: Konzerte, Metal/Rock | 1

Mit ihrem neuen Album „The Last Will and Testament“ sind Opeth derzeit auf ihrer bisher größten Headline-Tour durch Europa unterwegs. Am Mittwoch, 19. Februar 2025 sind die Schweden zu Gast in der ausverkauften Muffathalle in München.

Nach einer schier endlosen Einlassschlange beginnt der Konzertabend bereits um 19:45 Uhr mit dem ebenfalls schwedischen Dreiergespann Grand Magus. Mit ihrem traditionellen Heavy Metal mit leichtem Stoner-Metal Einschlag kommen sie beim überwiegend Progressive-lastigen Publikum zunächst leider nicht wirklich an. Der anfänglich schwierig ausgemischte Sound ist leider auch keine Hilfe, über die ersten drei Songs, inklusive dem sonst sehr publikumseinbindenden „Steel Versus Steel“, kitzelt die Band nicht mehr als einen Anstandsapplaus aus der mittlerweile vollen Halle. Die Truppe, immerhin stets eine sehr solide Live-Band, bleiben nicht ganz unberührt von der kalten Atmosphäre, ziehen ihr Set aber mehr als professionell durch. Mit dem Sound wird auch die Stimmung etwas besser, sodass Grand Magus gegen Ende für ihr Durchhaltevermögen belohnt werden und ein Beispiel für andere Bands in dieser Situation setzen.

Setlist: I, The Jury / Skybound / Steel Versus Steel / Ravens Guide Our Way / Sunraven / Untamed / Like The Oar Strikes The Water / Hammer Of The North

© Terhi Ylimaeinen

Im Vergleich ist der Jubel bei Opeth bereits größer, als auf der Bühne vor dem ersten Ton die Lichter ausgehen. Die Produktion hat auf der eigentlich großen Bühne der Muffathalle kaum Platz, der überdimensionierte Videoscreen thront mächtig hinter der Band, als mit „§1“, dem Opener des neuen Albums, das rund zweistündige Set beginnt. Es folgt ein abwechslungsreicher Abend mit klarem Fokus auf dem namensgebenden Album der Tour. Der große Nachteil der langen Progressive-Werke der Band bleibt, dass gerade einmal 12 Songs (und ein ein-sekündiges Napalm Death-Cover von „You Suffer“) den gesamten Abend füllen und entsprechend die Trefferquote bei der Songauswahl erschwert ist, gerade bei einem so umfangreichen und diversen Katalog wie dem von Opeth. Dennoch gibt die Gruppe um Mikael Akerfeldt ihr Bestes, das Set so breit gefächert wie möglich zu gestalten. Mit Songs wie „Häxprocess“ gehen sie durchaus auch leichte Risiken ein, die vom Publikum aber sehr begrüßt werden. Wie schon zu Anfang beenden sie ihr Set vor der Zugabe mit „A Story Never Told“, dem wiederum letzten Track des neuen Albums, bevor sie mit „Sorceress“ und „Deliverance“ den Auftritt würdig abrunden.

Alles in Allem bleiben Opeth bis heute eine der präzisesten Live-Bands des Genres. Trotz der teilweise fortgeschrittenen Komplexität der Musik und Akerfeldts lockeren, fast schon humoristischen Ansagen ist in dieser Band kein Platz für auch nur eine falsche Note. Ein beeindruckender Abend.

Setlist: §1 / Master’s Apprentices / The Leper Affinity / §7 / Häxprocess / In My Time Of Need / The Night And The Silent Water / §3 / Ghost Of Perdition / A Story Never ToldZugaben: Sorceress / Deliverance

Bericht: Luka Schwarzlose

  1. Thomas Seuss

    Ich liebe diese Band und war schon auf einigen Konzerten, fand dieses aber das bislang schlechteste. Das Publikum war nur bedingt so enthusiastisch wie sonst und das lag meiner Meinung nach auch an dem miserablen Sound. Das Schlagzeug klang, als ob das ein oder andere Micro an den Toms nicht richtig ausgesteuert war und besonders das Wummern der Bassgitarre hat leider sehr oft den Sound überlagert. So schlecht klang Opeth noch nie. Vielleicht lag es auch an meiner Position relativ nah an einer Wand, aber das allein kann es nicht gewesen sein. Die Songauswahl war gewagt, ich hätte mir mehr aus den Zeiten nach den Growls gewünscht, aber das ist natürlich Geschmacksache. Insgesamt war es natürlich immer noch ein gutes Konzert im Vergleich zu vielen anderen Bands aus diesem Genre.

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