Wie so ein Konzert zu Corona-Bedingungen aussehen muss, kann man bereits seit Mitte Juni im Backstage München ansehen – und es ist meistens krude und eigenartig. Was es aber immer ist: unwirtschaftlich. Die Veranstaltungsindustrie ist sich dessen bewusst, dass sie in Zeiten der akuten Corona-Pandemie nicht so recht funktionieren kann – deshalb müssen mehr und zielgerichtetere Förderungen her, außerdem mehr Verständnis und logischere Bewilligungen bei Anträgen, beispielsweise die Kapazität am Saal und nicht einer strikten Zahl, wie derzeit 100, bemessen. Über die Unverhältnismäßigkeit bei Abstandslosigkeit in Reisebussen, Zügen und Flugzeugen wurde hierbei noch nicht mal gesprochen.
Der VDMK e.V., also der Verband der Münchener Kulturveranstalter, demonstrierte so ein Corona-Konzert am Dienstag in der Muffathalle. Auf Abstand, mit Mundschutz, die Band weit auseinander auf der Bühne. So eine direkte und extreme Einhaltung aller geforderten Maßnahmen zeigt erst, wie realitätsfremd diese Kulturöffnung für die privaten Veranstalter ist. Stehkonzerte sind zudem weiterhin vollkommen perspektivlos. Es braucht ein Startdatum – nicht eine Woche davor, sondern mit ordentlich Vorlauf. Und außerdem endlich mal die zahlenmäßige Definition der Großveranstaltung. Nicht jede Großveranstaltung ist ein Starkbierfest. Und nicht jede verordnete Maßnahme ergibt großartig Sinn. Manchmal lohnt es sich, in den Dialog zu treten – der VDMK hat damit schon einmal angefangen.