Die Letzte Instanz hat inzwischen schon eine lange Reise hinter sich, dieses Jahr feiern sie ihr 20-jähriges Bühnenjubiläum. Offiziell sind die Mannen musikalisch sogar seit 1996 unterwegs, damals unter dem Namen „Resistance“. Übrig geblieben davon sind zwar nur zwei wackere Mitstreiter, nämlich M. Stolz an der Violine und Benni Cellini am (Überraschung!) Cello, dennoch hat sich die Band, trotz wechselnder Besetzungen, stetig in neue Richtungen bewegt – und wie! Ihr außergewöhnlicher Mix von deutschsprachiger Rock-Musik, verfeinert mit einigen Streichern, ist eine ganz eigene Musikrichtung geworden und hat sich zwar seit dem Einstieg von Sänger Holly Loose, abgesehen von mal etwas härteren, mal etwas weicheren Gitarrenspuren, ziemlich eingependelt, ist aber deshalb lange noch nicht konstant. Allgemein gibt die Diskographie beispielsweise mit den Alben „Kalter Glanz“ (2001) und „Götter auf Abruf“ (2003), noch mit altem Sänger Sebastian Lohse, Einblick in das vielleicht abgefahrenste Experiment der deutschsprachigen Musik, nämlich Crossover-NuMetal mit komplexen deutschen Texten und eben Streichern – einmalig und bisher unerreicht. Dass diese Band einmal so etwas gemacht hat, mag man beim Anhören des melodischen und doch ziemlich rockigen, aktuellen Albums „Morgenland“ gar nicht vermuten.
Ziemlich direkt und auch, allein am Titel zu sehen, wesentlich politischer gehen die Mannen dieses Mal zu Werk. Und dabei haben sie mit Liedern wie „Mein Land“ und dem Titeltrack vor allem eines: Recht. Sie haben schlichtweg Recht, indem sie für Mitmenschlichkeit und gegen Kriegsführung plädieren. Dabei ist die Tour zum Album nur konsequent, die die Herren nach vielen langen Jahren auch einmal wieder mit einer elektrischen Album-Tour direkt nach München zieht, nämlich am 6. April 2018 in die Backstage Halle. Mit dabei übrigens Die Kammer in etwas minimierter Fassung – man darf gespannt sein, was einem da erwartet. Sicher ist schon einmal, dass die Setlist laut und schnell wird. „Wir wollen wieder die schweißtreibenden Konzerte von früher“, sagte Cellini in einem Interview zuletzt. Gut, dass sich da „Asche zu Gold“ und „Das schönste Lied der Welt“ in die Setlist geschlichen haben, um einen kleinen Teaser auf das Konzert zu geben…
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