»He said, ›So tell me something about you‹/I said, ›Well I’m a singer, musician too‹/He said, ›Oh no, not another one.‹« – mit diesen Zeilen eröffnet Hannah Merrick den Song »New York, Let’s Do Nothing«, zu finden auf der aktuellen, zweiten LP des Duos King Hannah, das sie zusammen mit Gitarrist Craig Whittle bildet. Whittle sah Merrick einst bei einem Open-Mic-Wettbewerb in Liverpool und war von ihrem enigmatischen Auftreten, der Coolness ihrer eigentümlichen walisischen Intonation fasziniert. Es dauerte aber noch zwei Jahre, ehe die beiden sich zufällig als Angestellte im selben Pub wieder begegneten und beschlossen, gemeinsam Musik zu machen – Musik im Angesicht ihrer Vergeblichkeit, im Angesicht dessen, dass in der Bestimmung zur/m ›Singer, musician too‹ etwas zugleich Ewiges und in seinen Potentialen Erschöpftes liegt.

In dieser Spannung leben die Songs von King Hannah: Im stoisch-lakonischen Nacherzählen des zustoßenden, das Dasein bestimmenden Profanen, während die Gitarre ausbricht in einer Mischung aus Aufschrei und Bedeutung-nivellierendem Krach; in frei flottierenden Gedankenketten und Verwunderung über das, was da ist, in kundiger Bewunderung der großen Künstler/innen, die Horizont und Anknüpfungspunkt sind; in plötzlich verstellt oder unverstellt hervortretender Verletzlichkeit. Auf »Big Swimmer« verarbeiten King Hannah die Erfahrungen, die sie auf ihrer ersten Amerikatournee machen durften bzw. mussten; eine Tour, die sie im Nachgang ihres unter den Kundigen rasch die Runde machenden Debüts einem größeren Publikum vorstellte.
Mit ihrem Zweitling betreten Merrick und Whittle eine größere Bühne, nicht nur, was ihre Bekanntheit, sondern auch, was die Geschliffenheit ihres Sounds anbelangt. – Und am Pfingstmontag, den 9. Juni 2025 betreten die beiden hier in München die Bühne des Strom: Wir freuen uns drauf!
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