In der Villa Stuck steht der INTERDICTOR. Die Kriegsschiffe der Interdictor-Klasse waren Kreuzer der galaktischen Republik zur Zeit der alten Sith-Kriege: Sie stammen aus der „Star Wars“– Filmwelt. Nun scheint eins der Flugobjekte in München abgestürzt zu sein. Diese technoide Skulptur ist Installation, Klangmaschine und Bühne zugleich.
Unter dem Motto „Privatsache“ stand in den letzten zwei Wochen das Festival, das 1988 von Hans Werner Henze gegründet wurde – die Münchener Biennale. Unter der Leitung der Komponisten Manos Tsangaris und Daniel Ott hat sich das Musiktheater weit geöffnet – auch für spielerische Experimente.
„Interdictor“ ist ein weiterer Kompositionsauftrag der Landeshauptstadt München für die Biennale 2018. Komposition, Konstruktion und Entwicklung stammen von dem Amerikaner Marek Poliks. Das Publikum wird in völliger Dunkelheit eingelassen und blickt auf die raumschiffartige Konstruktion. Im futuristischen, silbernen Spaceanzug versucht ein einzelner Künstler mit Energien zu kämpfen. Eine transzendentale Welt soll erschaffen werden. Dabei greifen Bildstörungen und wabernde Klänge in das sensorische System eines jeden Zuschauers.
Die Magie des technisch Möglichen einigt sich in dieser Performance-Installation. Mechanische und digitale Töne lassen den INTERDICTOR erklingen und erbeben. Das Zusammenspiel mit programmierten Neonlicht- und Videoereignissen bildet ein irritierendes Bezugssystem. Der Organismus des Raumschiffes ist ein scheinbar endlos elektronisch gesteuertes Brummen, Piepen und Blinken. Das wird allerdings nach einer Stunde etwas geistlos, eintönig und anstrengend.
Kritik: Carolina Felberbaum