Yuve Yuve Yu – The HU im Backstage Werk (Bericht)

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Dröhnende Bässe, mächtige Stimmen und ein internationales Publikum, das gekommen ist, um zu feiern: The HU gastieren auf ihrer Rumble Of Thunder Welttournee am 13. Juli 2023 im Münchner Backstage Werk. Das achtköpfige Ensemble aus der mongolischen Hauptstadt Ulaanbaatar wird von Münchner Fans ebenso wie von internationalen Gästen und natürlich von in München lebenden Mongolen bejubelt.

Nach dem ersten erfolgreichen Album ‚The Gereg‚ von 2019 und einer ersten weltweiten Konzertreise geht die Band nun mit dem zweiten Album erstmals wieder auf Welt-Tour. Auf dieser etabliert sich The HU noch stärker als Vertreter des Hunnu Rock – dieser ist von Heavy Metal, Folk Metal und Folk-Rock inspiriert und bedient sich Techniken wie Ober- und Untertongesang, die man aus den gutturalen Vocals im Death Metal kennt. Auf Spotify sammelte ‚Black Thunder‚ bereits fast vier Millionen Klicks. Die anschwellende erste Strophe erinnert an einen meditativen Gesang, an mystische Legenden. Live schafft es Sänger Gala den mongolischen Kehlkopfgesang mit viel Kraft zu performen, ohne dass er seine starke Ausstrahlung verliert. Natürlich sind Wolf Totem und Yuve Yuve Yu, mit denen die Band 2019 den Durchbruch erreicht, auch vertreten, das Publikum ist außer sich!

Gerade bei Wolf Totem wird der einzigartige Stil der Band deutlich. Kehliger Gesang kombiniert mit harten, tiefen Vocals und einem starken und konstanten Rhythmus im Hintergrund. Besonders lohnt sich der Konzertbesuch, weil die Band auf Instrumente zurückgreift, die das obligatorischen Setting bestehend aus Gitarre, Schlagzeug und Bass (vielleicht noch Keyboard) ergänzen: da sind Folk-Instrumenten wie Morin Khuur (Pferdekopfgeige), Tsuur-Flöte, Topshur (zweisaitige Laute) oder Tumur Khuur (Maultrommel) vertreten, und das können sich die Jungs leisten.

Anders als die Garagenband von Nebenan lernte sich der Kern der Band, Gala, Enkush, Jaya und Temka, nämlich am Musikkonservatorium kennen. Dass sich der Stil der Band von westlichen Einflüssen wie Metallica, Apocalyptica, Slipknot, Tool, Marilyn Manson oder Sepultura inspiriert ist, wird schnell auch an der energiegeladenen Bühnenperformance klar. Dennoch strahlen die Jungs eine ganz eigene Energie aus, die auch fröhlich, belebend und ansteckend wirkt. Viel weniger brutal als die Band, die als Vorbilder dienten, und doch ebenso kraftvoll. Was The HU da an Mischung aus lokaler Tradition und westlichem Einfluss entwickelt hat, ist einfach etwas ganz Besonderes und füllt einen Abend, der mehr ist als ‚eines dieser Konzerte, wo alle schwarze Bandshirts tragen‘.

Bericht: Jana Taendler


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