Driving Rain – Slash featuring Myles Kennedy and the Conspirators im Zenith (Bericht)

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Legenden-Alarm in München! Niemand geringeres als Gitarren-Held Slash, seines Zeichens Komponist und Soli-Verteidiger bei Guns N’Roses, gibt sich die Ehre in der bayerischen Landeshauptstadt und kommt mit seiner unlängst zur etablierten Supergroup zusammengeschweißten, altbekannten Kombo aus Sänger Myles Kennedy und der Band The Conspirators am 25. April 2024 ins Zenith. Zuletzt war er 2014 in ebendieser Halle – kaum verwunderlich also, dass diese schnell ausverkauft ist. Als Support wählt man eine ebenso durchaus prestigeträchtige Nachwuchs-Rockinstanz: Mammoth WVH, die Band von Eddie Van Halen-Sprössling Wolfgang.

© Travis Shinn

Um 19:55 Uhr verdunkelt sich das Zenith und die vier Musiker rund um Mastermind Van Halen betreten die Bühne. Unzählige Jahre hat er an seiner ersten Solo-Platte geschrieben, bis sie 2021 endlich das Licht der Welt erblickte und im Zuge dessen auch 2022 für sein erstes Gastspiel in München sorgte, wie wir berichteten. Das zweite Album „Mammoth II“ schrieb sich da dagegen wohl ziemlich von alleine, bereits vergangenen Sommer erschien der Nachfolger von Mammoth WVH, der nicht minder gut aufgenommen wurde. Bezeichnend ist der moderne und eingängige, aber zugleich auch kernige und mitreißende Sound der Truppe, die auch diesmal wieder bestens glänzen. Selbst die Akustik steht ihnen gut zur Seite und so spielen sich Wolfgang und seine begnadeten Mitmusiker schier virtuos durch die insgesamt sechs Lieder, die gerne deutlich mehr hätten sein können. Gesanglich und spielerisch auf höchstem Niveau, verabschieden sich Mammoth WVH nach 30 Minuten wieder und räumen die Bühne für die Supergroup des Abends.

Setlist: Another Celebration At The End Of The World / You’re To Blame / I’m Alright / Like A Pastime / Take A Bow / Don’t Back Down

Gitarrist Frank Sidoris macht Überstunden und bleibt einfach gleich auf der Bühne, als um 20:50 Uhr endlich die Conspirators, angeführt von Myles Kennedy und Slash, in Erscheinung treten. Lange gefackelt wird nicht, stattdessen geht es gleich mit „The River is Rising“ nach vorne. Die Zeichen stehen auf Gitarrengewitter, das lässt sich Slash nicht zweimal sagen und feuert einen Song nach dem nächsten aus seiner selbst ohne Guns N’Roses vielfältigen Diskographie. Eben weil diese Besetzung gemeinsam schon mittlerweile vier Alben auf den Markt gebracht hat, ist das Augenmerk weniger auf Cover oder gar GnR-Songs (lediglich eine Nummer wandert ins Programm) – stattdessen gibt es ein Potpourri an Originalsongs.

© Austin Nelson

Verirrt sich doch mal ein Song, der auf den Alben nicht von Myles Kennedy gesungen wurde, übernimmt Bassist Todd Kerns, der schnell viel Anklang bei den Münchner*innen findet. Doch natürlich bleibt Myles Kennedys Stimme – immerhin einer besten derzeitigen Rock-Sänger – über alle Zweifel erhaben und harmoniert so wunderbar mit Slashs Gitarren-Riffs im besten Southern Hard Rock-Stil, dass sich allein durch das musikalische Talent auf der Bühne schon Euphorie entlädt. Fast unnötig zu erwähnen, dass die Band live absolut überragend performt. Besonderes Highlight ist dann doch ein Cover mit Kennedy am Mikro: eine fesselnde Version von Elton Johns „Rocket Man“! Eine große Bühnenshow spart man sich, einzig etwas unterstützendes Licht gibt es. Die wahre Show sind eben Slash, Kennedy und die Conspirators. Das darf man über zwei Stunden unter großem Jubel bewundern, ein ausuferndes Gitarren-Solo von Slash inklusive, bevor um kurz vor 23 Uhr mit dem fantastischen „Anastasia“ die Hard Rock-Reise zu Ende geht. Chapeau!

Setlist: The River Is Rising / Driving Rain / Halo / Too Far Gone / Back From Cali / Whatever Gets You By / Actions Speak Louder Than Words / Always On The Run (Lenny Kravitz cover) / Bent To Fly / Avalon / Spirit Love / Perfect Crime (Guns N’Roses song) / Starlight / Wicked Stone / April Foll / Fill My World / Doctor Alibi / You’re A Lie / World On FireZugaben: Rocket Man (I Think It’s Going To Be A Long, Long Time) (Elton John cover) / Anastasia

Bericht: Ludwig Stadler

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