It’s Cool – Four Year Strong im Ampere (Bericht)

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Pop-Punk und Emo ist im Trend. Besser gesagt: Wieder im Trend. Bands wie Green Day, Blink-182 und Sum 41 schwingen auf der unzerstörbaren Nostalgie-Welle, My Chemical Romance verkaufen Stadion-Tourneen aus. Selbst die aufgelöste Warped-Tour feiert in Amerika ein Comeback. Four Year Strong reiten zwar musikalisch auf dieser Welle mit, besonders mit ihrem 2010er-Erfolgsalbum „Enemy Of The World“, konnten sich aber stets eine Eigenständigkeit und musikalische Handschrift bewahren. Mit ihrem aktuellen Album „analysis paralysis“ haben sie einen zeitgemäßen Anstrich für ihren Easycore gefunden. Höchste Zeit für ihre erste EU-Headliner-Tour seit acht Jahren! Gemeinsam mit Shoreline starten sie ihre Tour am 9. Februar 2025 im restlos ausverkauften Ampere.

Um 20 Uhr beginnen Shoreline den Abend und preschen ab der ersten Minute mit irrsinnig viel Energie los. Die Punk/Hardcore-Band aus Münster macht keine halben Sachen und steckt ihr gesamtes Herzblut in den 45-minütigen Auftritt. Das kommt an bei den Münchner*innen – und die teils wirklich starken Songs sowieso. Fast scheint es so, als könnten Four Year Strong, als sie um 21:15 Uhr loslegen, mit dieser Energie gar nicht mithalten. „aftermath/afterthought“ beginnt etwas holprig, der Sound will auch noch nicht so richtig klappen. Doch all das ist schnell behoben – und so startet die Zeitreise durch 18 Jahre ihrer Diskografie. Ähnlich hält es das Publikum: Erst wird noch verhalten mitgesungen, die Bewegung bleibt aus. Aber spätestens beim dritten Song „Heroes Get Remembered, Legends Never Die“ ist der Moshpit eröffnet.

© Ben Lieber

In einer beachtlichen Geschwindigkeit rasen die Amerikaner durch ihr Set, zwischen den Songs gibt es lediglich ein paar kurze Ansagen, ansonsten tingelt das Quartett von einer Nummer zur nächsten. Besonders gut funktionieren, neben den heiß erwarteten Klassikern, die Lieder des aktuellen Albums, wie „daddy of mine“ und „dead end friend“, aber auch ganz besonders die Songs des kurz vor Pandemie-Einbruch erschienen Albums „Brain Pain“. Das mächtige „Seventeen“ geht gleich ins Ohr, und „It’s Cool“ dürfte eines der wortwörtlich coolsten Easycore-Songs überhaupt sein. Spielerisch scheint es besonders den beiden Frontmännern Dan O’Connor und Alan Day leicht von der Hand zu gehen – den Gesang teilen sie sich, auch spielen beide kontinuierlich jede Gitarrenmelodie. Von Backing-Tracks fehlt weit und breit jede Spur. Schade ist es da nur, dass nach gerade einmal 65 Minuten schon Schluss ist – im Vergleich zur US-Setlist fallen sogar zwei Lieder weg. Ein wenig mehr wäre da schon drin gewesen. Dennoch: Four Year Strong liefern eine tolle Show mit einer starken Peformance und Songs, die noch lange nachhallen.

Setlist: aftermath/afterthought / bad habit / Heroes Get Remembered, Legends Never Die / Get Out Of My Head / It Must Really Suck To Be Four Year Strong Right Now / Find My Way Back / uncooked / daddy of mine / Bada Bing! Wit‘ A Pipe! / Brain Pain / maybe it’s me / Seventeen / dead end friend / Go Down In History / It’s Cool / We All Float Down Here / Wasting Time (Eternal Summer)

Bericht: Ludwig Stadler

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