New Mama – Same Vibe: Moop Mama im Ampere (Bericht)

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Moop Mama lud am Dienstag, 14. November 2023, im Rahmen ihrer Warm-Up-Club-Tour zum Heimspiel ins Münchner Ampere ein. Die knapp über 400 Tickets im Vorverkauf waren innerhalb eines Wimpernschlages ausverkauft und bestätigen damit, dass die Fanbase auch nach dem internen Umbau der roten Marching-Band mehr als nur erhalten geblieben ist. Als im vergangenen Jahr Frontmann Keno und kurz darauf auch Saxophonist und Gründungsmitglied Markus Kesselbauer das Handtuch schmissen, um jeweils Solo-Projekte anzuschieben, stand die Band kurz vor ihrem Aus.

Umso erfreulicher für alle Moop Mama Fans, dass die Reise nun doch weitergeht. Nach einem kurzen Flirt mit verschiedenen Sänger*innen und einigen Video-Releases Anfang des Jahres, schien die Wahl auf die neue Stimme von Moop Mama doch recht eindeutig. Aus Frontmann mach Frontfrau: Die Hamburgerin Alice Martin aka Älice bildet nun den Kopf der neunköpfigen und sonst nur von Männern besetzten Band.

© Gabriel Höller

Nach einem 25-Minütigen Startschuss in Form der Band PolyPoly ist es an der Zeit für die neue Art der Moop Mama-Eskalation. Instrumental eröffnet die Gruppe den Abend, dann platzt Älice mit der neuen Single „Bin da“ regelrecht auf die Bühne, heißt das Publikum willkommen und stellt auf Anhieb klar, dass dies kein ruhiger Abend werden würde. Die Hamburger Sängerin mit karibischen Wurzeln springt regelrecht von rechts nach links, von oben nach unten und lässt keinen Zentimeter der Bühne ungenutzt. Mit „Erfindung des Rades“ bringt die Marching-Band gleich zu Beginn einen von ihren alten Songs. Der ein oder andere im Publikum vermisst hier vermutlich das Original und somit die Stimme von Keno, aber dem liegt wohl einzig und allein etwas Nostalgie zu Grunde und keineswegs einer weniger überzeugenden Interpretation des Songs durch die neue Frontfrau. Auch den nachfolgenden Klassikern wie „Typ Ische Verhältnisse“ und „Molotow“ drückt Älice ihren persönlichen Stempel auf und versprüht einen einmaligen Vibe im Zusammenspiel mit der Band. Dieser Vibe ist auch bei ihren eigenen Songs wie „Vielleicht“ zu spüren, welche durch die Bläser von Moop Mama und trotz dem leider nicht immer ganz einwandfreien Mixing im Ampere einen einmaligen Touch erhalten.

© Gabriel Höller

Nach zwei kurzen Dankesreden an die neue Band, den Technikern und dem Publikum spielen sie in Hommage an ihre Wurzeln als Marching-Band den Song „Liebe“ inmitten des Publikums. Nach kleinen Textlücken bei „Alle Kinder“, welche aber bei der Stimmung und 100 Minuten geballter Power Älice niemand verübeln kann, verabschiedet sich Moop Mama definitiv für den Abend.

Moop Mama stellt ihre Authentizität auch mit Frontfrau Älice mit beinahem jedem Song erneut unter Beweis und pusht ihren einmaligen Mix zwischen HipHop, Brass, Marching-Band und Deutschrap immer weiter zu neuen Horizonten. Wir dürfen gespannt bleiben auf die zweite Hälfte des neuen Albums mit Älice, welches im Laufe des nächsten Jahres erscheinen sollte.

Setlist: Hereinspaziert! / Bin da / Die Erfindung des Rades / Typ*Ische Verhältnisse / Molotow / Vielleicht / Karten / Stadt die immer schläft / Wieder Laut / Bildet Banden / Alles am Weg / Kapuze / Prokrastination / Taub Zugaben: Liebe / Alle Kinder / Elefant / Wildnis

Bericht: Gabriel Höller

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