Heaven Can Wait – Iron Maiden in der Olympiahalle (Bericht)

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Im Sommer ergibt es sich immer wieder, dass allerlei große Acts und musikalische Legenden einen Abstecher nach München wagen. Und während nicht gerade wenige das Olympiastadion belagern, ist es immer wieder eine Freude, wenn sich eine dieser besonders großen Acts entschließt, eine verhältnismäßig kleinere Show zu spielen. Die Metal-Heroen Iron Maiden gehen diesen Weg und nehmen am 31. Juli & 1. August 2023 die Olympiahalle ein – natürlich restlos ausverkauft, schon lange im Voraus. Mit dabei haben sie The Raven Age.

© John McMurtrie

Diese sind es auch, die um 19:30 Uhr die Bühne in München warmspielen. Die Band von Gitarrist George Harris, dem Sohn von Maiden-Bassist Steve Harris, ist schon seit vielen Jahren fleißiger Begleiter von Maiden durch die ganze Welt. So ergibt es sich, dass auch die Münchner wohl mehr oder minder freiwillig die Herren schon einmal gesehen haben. Sicherlich keine schlimme Tatsache, denn The Raven Age wissen, was sie tun, und wissen durchaus zu gefallen. Auch wenn ihre Vielfalt im Laufe der vergangenen Alben etwas größer geworden ist, haben sie aber immer noch etwas das Problem, etwas belanglos zu klingen, was auch ihr 50-minütiger Auftritt nicht ganz ändern kann. Als Einheizer aber definitiv wunderbar!

Setlist: Parasite / Nostradamus / Forgive & Forget / Tears Of Stone / Seventh Heaven / Angel In Disgrace / Grave Of The Fireflies / Serpents Of Tongue / Fleur de Lis

Den großen, mystischen Auftritt legen dann Iron Maiden um 21:00 Uhr hin, als im Dunkeln ihre Bühne hergerichtet wird, die mit „Caught Somewhere In Time“ erhellt und den Bandmitgliedern belebt wird. Besonders Sänger Bruce Dickinson gibt ab der ersten Sekunde Vollgas, fetzt über die Bühne und singt mit seinen 64 Jahren weiterhin dermaßen virtuos, dass die Münchner*innen gar nicht anders können, als durchgehend zu jubeln. In nichts nach stehen ihm aber die Gitarrenfront aus Adrian Smith, Janick Gers und Dave Murray und natürlich Gründungsmitglied und Bassist Steve Harris, der noch am Vortag mit British Lion im Backstage gespielt hat. Ältester im Bunde ist Drummer Nicko McBrain, dem man seine 71 Jahre in seinem energischen Spiel genauso wenig anmerkt. Insgesamt präsentiert sich Maiden also nicht nur in größter Spiellaune, sondern auch in Bestform aufgestellt – wundervoll!

© John McMurtrie

Dazu gesellt sich eine Show aus fleißig wechselnden Bannern, allerlei Eddie-Reinkarnationen, die gerne auch mal in übermenschlich großer Gestalt auf die Bühne kommen, und dem Klassiker, den Feuer-Fontänen, die komischerweise erst in der Zugabe „Hell On Earth“ zum Einsatz kommen dürfen – da dafür dann 10 Minuten am Stück. Die Setlist setzt sich dreiteilig zusammen: einerseits fünf Nummern aus dem aktuellen Album „Senjutsu“, fünf Songs aus dem Klassiker-Album „Somewhere In Time“ und fünf Best-Of-Songs, damit die Menge fröhlich die Hits mitgrölen kann. Da Iron Maiden natürlich mehr als fünf Hits haben, fehlen dieses Mal zwar u.a. „Run To The Hills“, zu kurz kommen die großen Melodien aber nicht, wie bei „Fear Of The Dark“ oder den beiden abschließenden Zugaben „The Trooper“ und „Wasted Years“. Wenn Maiden in dieser Verfassung noch weiterhin unterwegs sind, wird ihre Rückkehr eine Freude – wohl spätestens 2025 zum 50-jährigen Bandjubiläum.

Setlist: Caught Somewhere In Time / Stranger In A Strange Land / The Writing On The Wall / Days Of Future Past / The Time Machine / The Prisoner / Death Of The Celts / Can I Play With Madness / Heaven Can Wait / Alexander The Great / Fear Of The Dark / Iron MaidenZugaben: Hell On Earth / The Trooper / Wasted Years

Bericht: Ludwig Stadler

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