„Jede Figur ist auf ihre Art erzählenswert“ – Interview mit Luise Kinner

| 0

Spätestens mit ihrer Rolle als Mercutio in der Neuinszenierung von ‚Romeo und Julia‘ am Münchner Volkstheater hat sich Luise Kinner in der Münchner Theaterszene einen Namen gemacht. Die Bayerische Staatszeitung bezeichnete ihren Auftritt bei der Premiere sogar als „schauspielerische Sensation des Abends“. Nun ist auch das Fernsehen auf die gebürtige Kielerin aufmerksam geworden, so stand sie u.a. für die ZDF Kult-Krimi-Reihe „Der Alte“ vor der Kamera. Weitere Angebote dürften folgen…
Grund genug, sich einmal mit der aus Norddeutschland stammenden Schauspielerin zu unterhalten! Unser Redakteur Hans Becker hat sich mit der sympathischen Charakterdarstellerin getroffen, um Interessantes aus ihrem Leben, der Theaterbranche allgemein und der Beziehung zur Stadt München zu erfahren.

Kultur in München: Du kommst ursprünglich aus Kiel und hast Deine Schauspielausbildung in Bochum absolviert, ist das so richtig?

Luise Kinner: Ich war zunächst an der Folkwang in Essen, wo man erst mal interdisziplinär mit allen Sparten zu tun hatte, um danach für die nächsten 3 Jahre nach Bochum zu wechseln, sozusagen in den Knast (lacht!).

Kultur in München: Du hast vorher viel mit Musik gemacht, warum hast Du dann das Fach gewechselt und Dich für die Schauspielerei entschieden?

© Gabriela Neeb

Gute Frage… Erstmal komme ich aus einer ziemlich musikalischen Familie, mein Vater ist Musiklehrer und meine Mutter Grundschulmusiklehrerin. Okay, das zählt nicht so ganz (lacht). Jedenfalls habe ich schon mit sechs Jahren angefangen, im Kieler Opernhaus im Kinderchor zu singen und hatte, so mit 14, meine erste Solo-Rolle. Danach hat sich das immer so aufgebaut, bis ich 18 war und schon einige Solo-Partien machen durfte. Ich hatte Gesangs-, Trompeten-, Schlagzeug-, und Klavierunterricht, spielte zwischenzeitlich insgesamt vier Instrumente. Aber am wichtigsten war dabei immer meine Stimme.

In Halle habe ich an der Musikhochschule vier Semester Gesang studiert, aber das Studium abgebrochen und gemerkt, irgendwie ist das nicht meine Form, mich auszudrücken. Es ist schon die Bühne, das wusste ich, aber es ist nicht nur Gesang, sind nicht nur die Töne. Für mich ging es dabei zu wenig um Inhalte, es war mir alles in allem zu wenig.

Nach dem Abbruch war ich dann erst mal kurz in einer kleinen Krise, weil ich mich natürlich gefragt habe: „Was mach ich jetzt? Das wollte ich doch immer werden“. Vor allem, weil ich eigentlich immer Angst hatte, für’s Schauspiel vorzusprechen. Aber dann wollte ich das trotzdem unbedingt! Also hab ich mich ein Jahr lang darauf vorbereitet, die Aufnahmeprüfung an der Schauspielschule mitgemacht und es hat Gott sei Dank geklappt.

Kultur in München: Von dort führte Dein Weg also nach München. Was war dafür ausschlaggebend, das Engagement am Volkstheater oder war es auch eine Entscheidung für die Stadt an sich?

Das lief oder läuft wie folgt: Nach der Ausbildung gibt es eine Tour durch die drei Städte Berlin, München und Neuss und man spricht vor verschiedenen Intendanten, Agenten und Castern vor. Und hier in München hat mich ein Bochumer Schauspieler gesehen, der damals stellvertretend für den Christian (Stückl, Intendant des Volkstheaters, Anm. der Redaktion) da war. Der hat mich hier empfohlen. Ich hatte also totales Glück, dass damals der Pascal (Fligg, Anm. der Redaktion) da war.  Danach wurde ich zum Vorsprechen eingeladen. Und am Ende hat der Christian gesagt: „Ja, wenn Du magst, kannst Du kommen“. Ich hab’s erst gar nicht verstanden, ich war ja so voller Adrenalin. War das jetzt ein Angebot oder doch nicht? Dann hab ich nochmal angerufen und dann hieß es: „Wenn der Christian das gesagt hat, dann ist das fix“. Ich hatte dann auch noch andere Angebote, aber München war definitiv das Beste. Und auch ein richtig guter Anfang! Wir sind hier alle total jung, sowohl die Regisseure als auch die Schauspieler und es ist daher ein toller Ort, um sich auszuprobieren und dabei erste kleine Erfolge, aber auch Niederlagen zu erleben.

Kultur in München: Wie gefällt Dir München als Stadt?

© Gabriela Neeb

In den klaren Jahreszeiten finde ich München echt wahnsinnig toll. Wenn ich an München denke, denke ich an die Isar, denke ich ans Wasser. Liegt vielleicht auch an meiner Herkunft. Die Isar ist gerade im Sommer einfach unschlagbar. Es gibt nichts Vergleichbares. Von der Mentalität her aber ist mir München eher fremd. Manchmal bin ich erschrocken, wie viel Geld hier sitzt. Ich war z.B. gerade in der Bayerischen Staatsoper. Meine Cousine hatte mir eine Karte geschenkt, selbst hätte ich es mir gar nicht leisten können. Ich kam mir gefühlt vor wie eine Außerirdische. Klar, die Qualität war natürlich gigantisch. Hier merkt man einfach, dass Geld da ist und hier gibt es natürlich auch Arbeitsplätze. Ich kenne daher auch ganz viele, die eben deswegen hier sind. Leider macht München nicht mehr so viel Spaß, wenn man kein Geld hat.

Kultur in München: Wie ist das an so einem Haus mit Ensemble-Betrieb, hat man dann automatisch längerfristige Verträge oder sind solche Kontrakte zunächst auch nur befristet?

Die Verträge laufen hier erst mal ein Jahr und, wenn beide Parteien damit einverstanden sind, verlängern sie sich automatisch. Mit der Zeit spielt man dann in immer mehr Stücken – manche stehen daher bei drei, andere bei zehn Inszenierungen auf der Bühne. Je länger man da ist, desto mehr Geld kann man also auch verdienen.

Kultur in München: Was machst Du zurzeit noch neben Deinem Engagement am Volkstheater?

Ich mache momentan nichts nebenbei, ich bin nämlich gerade schwanger.

Kultur in München: Oh ja…Herzlichen Glückwunsch!!! War mir bis heute noch gar nicht aufgefallen. Wie lange spielst Du dann noch?

Ich mache jetzt erst mal eine kleine Pause. Im März wird es soweit sein und dementsprechend werde ich jetzt in dieser Spielzeit nicht mehr spielen. Vielleicht geht es nach dem Sommer weiter.

Kultur in München: Was passiert mit Deinen Rollen? Romeo und Julia ist ja gerade erst angelaufen. Werden die dann einfach neu besetzt?

Ja, die werden ab Januar neu besetzt. Bei „Das Schloss“ z.B. durch Nina Steils, Mercutio übernimmt die Luise Daberkow.

Kultur in München: Wie werden am Volkstheater eigentlich die Rollen vergeben? Wer sagt, wann Ihr was oder wen spielt? Hast Du dabei ein Mitspracherecht? Kannst Du z.B. bei Romeo und Julia sagen: „Ich hätte gerne die oder die Rolle“?

Das wäre schön, wenn es so wäre. Nein, wir erfahren eher sehr, sehr kurzfristig, wo wir drin sind, wen wir spielen und was wir überhaupt auf dem Spielplan haben. Der wird auch immer erst im September herausgegeben.

Kultur in München: Hat das einen bestimmten Grund?

Das musst Du Christian fragen. Ich versteh es auch nicht so genau. Also um die Frage zu beantworten, wir haben kein Mitspracherecht. Das wird alles von oben geregelt. Das läuft in erster Linie über Christian, die Dramaturgie und die Regisseure/innen, wobei natürlich Christian das letzte Wort hat.

Kultur in München: Und man kann dann auch nicht sagen: „Ich hab jetzt schon sieben Stücke. Das reicht für mich im Moment“?

Nein, das ist natürlich auch die Krux an der Sache, dass manche von uns wahnsinnig viel spielen müssen und man dann natürlich auch irgendwann ausgebrannt ist. Dann muss man zu Christian sagen: „Du, ich brauch mal ’ne Pause. Ich kann nicht mehr“. Der ist da auch kulant. Aber man muss schon den Mund aufmachen, sonst läuft es einfach so weiter.

Kultur in München: Welches ist Dein Lieblingsstück am Volkstheater?

© Arno Declair

„Das Handbuch“. Einfach aufgrund der Gruppe. Wir durften viel experimentieren, haben ’ne Menge Quatsch gemacht und sind als Truppe sehr, sehr toll zusammen gewachsen. Und das Stück macht immer noch total Laune, obwohl der Text die Hölle ist! Bei „Das Schloss“ war das vom Ensemble-Gedanken ähnlich. Man entwickelt sich dabei als Ensemble irgendwie zu einem Organismus, zu einem Körper. Und auch diese Art des Theaters ist genau mein Ding! Das sehr, sehr Körperliche, fast schon Tänzerische. Aber natürlich mag ich auch den Mercutio sehr gerne! Auch wenn ich da schon wegen der Schwangerschaft ganz schön herunter dimmen musste…Ich muss schon sagen, dass es mir sehr schwer fällt, hier jetzt erst mal die heiligen Hallen verlassen zu müssen.

Kultur in München: Gibt es Rollen und Situationen, die Dir unangenehm sind? So unangenehm, dass Du sagen würdest: „Nee, spiel‘ ich nicht“?

Nein. Ich mache grundsätzlich alles. In jeder Figur lässt sich etwas finden, wo man sich andocken kann. Schön ist es, wenn man so auch Kleinigkeiten an sich neu entdeckt. Ich glaube, es wäre Quatsch zu sagen: „Nee, das spiel ich nicht. Das ist mir zu verrucht.“ Um ein Beispiel zu nennen. Ich denke, jede Figur ist auf ihre Art erzählenswert.

Kultur in München: Das gilt auch für Inszenierungen? Selbst wenn Du das Gefühl hast, dass Du Dich dabei gar nicht wiederfindest?

Es gibt schon Situationen, wo man sagt: „Da würde ich am liebsten aussteigen“. Aber es gehört dann einfach dazu, dass man auch in Krisen rein- und vor allem durch sie durchgeht. Es gab z.B. auch bei Mercutio in den Proben Situationen, wo ich gedacht habe: „Es ist vielleicht besser, ich steige aus“. Aber ich bin drin und dran geblieben und hab mich schließlich davon befreit. Und genau darum geht es – man muss für sich einen Weg finden, die Rolle spielen zu können. Selbst wenn es Inszenierungen gibt, bei denen man sich schämt…

Kultur in München: …für die Inszenierung oder für das, was man spielt?

Beides…aber oft entwickelt es sich während der Vorstellungen oder im besten Falle noch während der Probenzeit weiter. Man muss vor allem im Team vernünftig und respektvoll miteinander kommunizieren und am Ende lernt man manchmal die Rolle oder das Stück doch noch zu lieben.

Kultur in München: Was magst du an Deinem Beruf am liebsten?

© Gabriela Neeb

Dass ich ihn überhaupt ausüben darf. Dass ich die Chance bekomme, hier spielen zu dürfen. Davon abgesehen, finde ich es sehr schön, Geschichten zu erzählen. Geschichten, die den Menschen in all seinen Facetten zeigen, in seinen Gefühlen, in seiner Not, in seiner Liebe…und ich mag es, die Leute mit in diese Welten zu nehmen.

Kultur in München: Was wiederum macht für Dich den Beruf besonders schwierig?

Dass man so ersetzbar ist. Es gibt eine wahnsinnige Konkurrenz auf dem Markt, die ich schon beängstigend finde. Gerade beim zweiten Engagement, wenn man nicht mehr “promotet” wird. So ein Festengagement wie hier, ist daher auf jeden Fall sehr wertvoll, nicht zuletzt auch wegen der finanziellen Absicherung. Hier in München gibt es wenigstens einen München-Bonus, aber an anderen kleineren Stadttheatern sind die Gagen wirklich am Existenzminimum. Wenn man bedenkt, dass man 4 Jahre studiert hat und dann reicht es gerade, um die Miete zu bezahlen…

Kultur in München: Fast ein Drittel der staatlich oder kommunal geförderten Häuser sind von weiteren Einsparungen oder gar Spartenschließungen bedroht. Wie siehst Du in dem Zusammenhang die generelle Entwicklung an den Stadttheatern? Und inwieweit ist davon etwas am Volkstheater zu spüren?

Es gibt ja jetzt das Ensemble-Netzwerk, das wie eine Art Gewerkschaft für Schaupieler fungieren soll. Das ist sicher eine gute Sache, gerade im Hinblick auf die Entwicklung an den kleinen Häusern. Es gibt Standorte, da wurde das Ensemble von 15 auf 8 Schauspieler reduziert und die, die bleiben durften, werden auch noch wahnsinnig schlecht bezahlt. In Städten wie Oberhausen oder Wuppertal ist es z.B. extrem, wie wenig Geld da in die Kultur gesteckt wird und wie wenig die Theater dann noch zur Verfügung haben. Dann ist es natürlich kein Wunder, wenn die Angestellten unglaublich viele Überstunden machen müssen und insgesamt viel zu wenig Personal da ist.

Kultur in München: Auf wie viele Stunden pro Woche kommst Du am Volkstheater mit Deinen aktuell sieben Stücken?

Wir wollten mal eine Liste machen, in die jeder einträgt und aufschreibt, wie viel Zeit er hier am Theater verbringt. Da würde einiges zusammenkommen. Es ist aber immer davon abhängig, ob man gerade probt oder nicht. Die Proben gehen in der Regel von 10.30 bis 14.30 Uhr bzw. nochmal von 18 bis 22 Uhr. Und in der Pause kommen dann oft noch die ganzen anderen Sachen dazu, wie Maske oder Kostümanproben. Das ist manchmal schon heftig. Tatsächlich hat man an diesen Tagen insgesamt vielleicht ein bis zwei Stunden Freizeit. Aber dann gibt es auch wieder Phasen, bei denen man etwas mehr Zeit für sich und sein Privatleben hat. Trotzdem arbeitet man hier schon sehr, sehr viel. Aber irgendwie gehört das auch dazu und das ist auch wiederum schön. Ich möchte nicht in einem Büro sitzen und jeden Tag den selben Ablauf von 8 Stunden haben.

Kultur in München: Was könnte man denn Deiner Meinung nach tun, um die Institution Theater zu stärken und höhere Budgets noch eindeutiger zu legitimieren?

Man müsste sich einfach mal vorstellen, das Theater gäbe es gar nicht. Ohne Theater, ohne eine Form von „Wir sind frei in unserem Denken, wir können uns in andere Welten versetzen, Visionen haben und diese dann entstehen lassen“ – ich glaube, dass eine Gesellschaft so nicht Bestand haben könnte. Das Theater braucht man einfach und das sollte auch so in den Köpfen verankert sein. Außerdem hat man ja immerhin ein akademisches Studium von 4 Jahren absolviert. Also warum liegt die Bezahlung so weit unter dem Durchschnitt?

Kultur in München: Lest Ihr die Kritiken nach Premieren? Inwieweit sind die für Dich interessant?

Ich persönlich lese die Berichte eher selten, überfliege sie höchstens mal.

Kultur in München: Ich hatte den Eindruck, dass Du Dich als Schauspielerin innerhalb der letzten eineinhalb Jahre deutlich weiterentwickelt hast…

© Gabriela Neeb

Na ja, eines lässt sich nicht abstreiten – gerade die Anfangsjahre sind noch Lehrjahre und da bewegt man sich innerhalb des Ensembles noch unsicherer. Gleiches gilt für den Umgang mit der Chefetage. Dann aber lernt man sich innerhalb der Produktionen auch mal durchzusetzen.

Beim „Handbuch“ war ich eben tatsächlich noch ein Neuling, während ich jetzt merke, dass die Zeiten, in denen ich noch ein blutiger Anfänger war, langsam vorbei sind.

Kultur in München: Man bekommt durch den Artikel im Volksmund und auch den Mercutio-Auftritt den Eindruck, dass Du ein sehr politischer Mensch bist. Wie wichtig ist Dir Politik tatsächlich?

Ja, natürlich ist das ein Thema, das mich interessiert. Vielleicht auch gerade hier in München. Wenn man z.B. das NS-Dokumentationszentrum besucht, kann man nur schockiert sein, wie lange das gedauert hat, bis die hier mal angefangen haben, ihre braune Geschichte aufzuarbeiten, ganz davon zu schweigen, wie viel braune Suppe hier tatsächlich geflossen ist und auch noch fließt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das heute alles weg ist. Im Gegenteil, ich hab eher den Eindruck, dass sich die Leute heute wieder mehr trauen, zu sagen, was sie denken. Und dabei kommt viel Mist raus! Mir war es daher schon ein Anliegen, das im Volksmund aufzuzeigen, nachdem mich das alles auch persönlich total eingeholt hat. Zweimal bin ich hintereinander in solche Gespräche geraten und war dabei richtig perplex, dass mir das plötzlich in meinem direkten Umfeld passiert. Ich kenne das eigentlich nicht und war entsetzt, dass mir solche Aussagen sogar im Theater begegnen.

Kultur in München: Inwieweit ist Theater heute noch in der Lage politisch zu wirken?

Dann, wenn es sich klar positioniert. Der Christian z.B. engagiert sich auch persönlich. Er kümmert sich ja um zwei syrische Flüchtlinge, mit denen er zum Fußball geht, die auch zu den Premieren kommen usw., fast, als wären es seine Söhne. Ich finde das gut. Zu wissen, ich bin in einem Haus, das richtig denkt, ein bisschen links eingestellt ist und vor allem sehr menschlich ist. Gerade auch in Städten wie Dresden z.B. hat das Theater geradezu die Verpflichtung, politisch zu wirken und klare Aussagen zu treffen.

Kultur in München: Wie siehst Du das politische Angebot in Eurem Repertoire?

Könnte ruhig noch mehr thematisiert werden.

Kultur in München: Zuletzt warst Du auch im TV präsent. Wie kamst Du zu Deiner Fernsehrolle bei „Der Alte“?

Das Volkstheater ist natürlich auch eine Plattform für Filmregisseure und Caster, die gerne mit Leuten vom Theater arbeiten. Die haben einfach über meinen Agenten angefragt. Und so kam das.

Kultur in München: Wäre das ein Ziel für Dich, fest in Fernsehproduktionen zu spielen?

Ich finde das Medium Film schon sehr interessant, wenn es spannende Projekte sind. Und finanziell ist es natürlich gut, mal solche zusätzlichen Dinge zu machen, wie z.B. auch Lena Lorenz. Aber grundsätzlich ist mein Anspruch, einfach tolle, gute Sachen zu machen. Und wie gesagt, die Leute kamen da eher auf mich zu. Ich kümmere mich selbst viel zu wenig darum.

Kultur in München: Letzte Frage: Wenn Du Dir etwas wünschen könntest, wie sähe dann Dein Leben in 10 Jahren aus?

Natürlich verschieben sich gerade durch die Schwangerschaft da die Prioritäten. Die Gesundheit von meinem Kind geht jetzt erst mal über alles. Aber sonst würde ich schon gerne fest an irgendeinem Haus sein, wo es von der Struktur her eher gemeinschaftlich zugeht, weg von einem Modell, bei dem nur eine Person das Sagen hat und hin zu einem Team, bei dem die Macht aufgeteilt, also auf mehrere Köpfe verlagert ist. Ein Haus, in dem es eine richtig gute Kommunikation zwischen Schauspielern, Leitung und den anderen vielen lieben Menschen gibt, Inspizienten, Schneiderei usw…da wäre ich gern dabei! Vielleicht in einer Stadt wie Bochum. Das Theater dort ist für mich ein Haus voller Magie und die Stadt finde ich auch total geil. Ich wurde in dieser Stadt auseinander genommen und wieder zusammen geflickt und hab dort sehr viel erlebt. Der Standort hat einfach eine extreme Theatergeschichte und ich liebe die Bühne dort. Also das wäre schon ein Traum! Im Privaten vielleicht noch ein kleines Haus mit Garten dazu. Ich war bisher in vielen Städten, aber immer irgendwie unterwegs… es wäre schön, ein richtiges Zuhause zu haben und bleiben zu können! Dann wären Privatleben und Beruf perfekt miteinander vereint!

Vielen Dank für das Gespräch!

Planung, Durchführung und Nachbearbeitung: Hans Becker

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert