Auf Tauch- und Talfahrt – „Mission: Impossible: The Final Reckoning“ in der Filmkritik

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Knapp 30 Jahre ist es mittlerweile her, dass im Jahr 1996 der erste Teil der „Mission: Impossible“-Filmreihe in die Kinos gekommen ist. Der Agenten-Thriller hat mit unlängst legendären Szenen Kultstatus erreicht und ein Franchise gestartet, das seit jeher als Standard für waghalsige Stunts und schweißtreibende Actionszenen steht. Zahlreiche Fortsetzungen folgen, nun startet am 21. Mai 2025 der bereits achte Teil Mission: Impossible: The Final Reckoning, der nicht nur die Geschichte seines Vorgängers „Dead Reckoning“ aus dem Jahr 2023 abschließt, sondern auch die Filmreihe zu einem Ende bringen soll. Hierzu, wie hätte es anders sein sollen, fließen viele Geschichten und Storylines der vergangenen Filme zusammen.

Dementsprechend meldet sich als kurzer Recap zum Vorgänger die Entity zu Wort, die mittlerweile die Macht über die Realitäts-Fiktion-Wahrnehmung übernommen hat und aufgehalten werden muss. Zurück kehren dementsprechend auch einige Charaktere aus dem Vorgänger, wie Gabriel (Esai Morales) und Paris (Pom Klementieff). Ansonsten wirft sich der Film ohne großes Intro ins Geschehen, die Mission wird klar, das Team findet sich und auch die amerikanische Präsident (trotz wenig Screentime sehr überzeugend: Angela Bassett) steht dahinter. So führt sie ihr Kurs in die Untiefen des Meeres, am Ende in die Lüfte und zwischendrin immer wieder Side-Storylines rund um das Team von Ethan Hunt, klassischerweise verkörpert von Tom Cruise. Auftakt für ein knapp dreistündiges Action-Spektakel.

© Paramount Pictures

Dabei ist der vermeintliche Abschluss der Reihe ein zweischneidiges Schwert. Einerseits sind da natürlich die Stunts und Actionsequenzen, die in ihrer Drastik und Kameraführung immer wieder den Standard für Actionfilme definieren und wirklich intensiv und mitreißend sind. Wenn sich Tom Cruise durch ein sich füllendes U-Boot kämpft oder an hübschen, analogen Flugzeugen rumklettert, fiebert man automatisch mit, selbst wenn das Ende im Hollywood-Sinn sowieso schon klar ist. Auch im achten Teil müssen sich gerade diese Stunts und Abschnitte nicht verstecken, gerade auf der großen Leinwand funktionieren sie prächtig.

Andererseits, sieht man davon ab, hat der Film mächtige Probleme: Die Schnitte sind holprig, die Chemie zwischen Darsteller*innen nicht immer blendend, die eigentlich angeteasten Hintergrundgeschichten oft nicht vorhanden oder lediglich Querverweise in die Vergangenheit. Dass die Storyline nicht allzu viel hergibt, dürfte klar sein, war die vergangenen Teile aber selten ein Problem, hier stolpert sich das Drehbuch nun von einer dramaturgischen Problematik zur nächsten und mag nicht immer flüssig funktionieren. Vielleicht kommen deshalb die blassen Charaktere und erschreckend maskulinen Personenzeichnungen heraus: Fast alle Frauenrollen treten möglichst maskulin und hart auf, die männlichen Rollen müssen das scheinbar noch steigern und noch männlicher und böser wirken. Das wird auf Dauer anstrengend und erfüllt etwas zu gut das Actionfilm-Klischee. Ein wenig mehr Heterogenität in der Figurenentwicklung hätte dem Film gut getan.

© Paramount Pictures

Am Ende stellt sich die Frage, was man erwartet. Adrenalinrausch und beachtliche Action-Sequenzen? Dann ist man bei Mission: Impossible: The Final Reckoning absolut richtig. Aber darüber hinaus einen Film, der überrascht oder manche Aspekte mal anders betrachtet oder gar neu erfindet? Nein. So bleibt Teil 8 leider hinter seinen Vorgängern zurück.

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