Dark Easter Metal Meeting – am 8./9. April 2023 im Backstage

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Wer sich für österliches Eiersuchen nicht so recht erwärmen kann, wer es ohnehin bevorzugt, WHEN IT’S COLD AND WHEN IT’S DARK, der/dem sei die frohe Botschaft verkündet: 2023 wird wieder ein Dark Easter Metal Meeting stattfinden. Am Karsamstag (8.4.) und Ostersonntag (9.4.) werden alle drei Bühnen des Backstage von hochkarätigen Acts aus dem Black-/Death-/Thrash-/Doom-Bereich bespielt werden. Der Veranstalter MRW-Concerts gab jüngst das vollständige, beeindruckende Line-Up bekannt, das für jede*n, die/der sich mindestens einem der genannten Genres zuhause fühlt, anziehende Namen beinhaltet.

Für die beiden Headliner allein dürfte der Besuch sich lohnen: Am Samstag führen die Doom-Metal-Ikonen Candlemass den Totentanz an: Den Schweden, seit wenigen Jahren wieder mit Original-Sänger Johan Längquist (auf dem Genre-Meilenstein »Epicus Doomicus Metallicus« zu hören) vereint, eilt der Ruf als hervorragende Live-Band voraus, außerdem scheint die Band in den letzten Jahren aus einem kreativen Jungbrunnen zu schöpfen; seit 2019 erschienen zwei beeindruckende neue Alben, zuletzt im November »Sweet Evil Sun«. Wem Triumph of Death, der Name des Sonntags-Headliners, auf Anhieb nichts sagt, dem sei mit dem Namen des Protagonisten dieser Band auf die Sprünge geholfen: Tom G. Warrior. – Bei Triumph of Death handelt es sich um eine von Warrior geführte Tribute-Band, die sich der Aufgabe verschrieben hat, die Songs von Warriors erster Band Hellhammer auf die Bühne zu bringen. Die Chance, die Songs und den personifizierten Geist dieser legendären Gründerformation des Extreme Metal live zu erleben, sollte man sich wirklich nicht entgehen lassen.

Am Samstag stehen mit Grave und Necrophobic zwei herausragende schwedische Death-Metal-Bands auf dem Programm: Die Veteranen von Grave sind bekannt für Old-School orientierten Sound, der sie in eine Reihe und Liga mit Größen wie Entombed oder Dismember stellt. Necrophobic dagegen sind eher melodischer, mit stärker ausgeprägter Black-Metal-Schlagseite unterwegs. Zuletzt erschien 2020 das starke Album »Dawn of the Damned«. Für Necrophobic ist das Dark Easter ebenso wenig wie für Tom Warrior Neuland: Die Schweden traten auch bei der vorletzten Ausgabe des Festivals 2019 auf, Warrior war mit seiner Celtic Frost-Nachfolgeband Triptykon zugegen.

Auch Bethlehem sind in München nicht fremd: Die einzigartige Avantgarde-DSBM-Truppe war hier Ostern 2018 zu erleben, Frontfrau Onielar auch 2019 mit Darkened Nocturn Slaughtercult. Mit ihren letzten beiden Alben kehrte die Band zum harschen Stil ihrer frühen Tage zurück; der programmatische Titel: »Lebe dich leer« des jüngsten Werks deutet es an, Bethlehem sind ihrem (kranken) Geist treu geblieben. Weiterhin am Samstag zu erleben ist die Lovecraft-Huldigungs-Death-Metal-Truppe Sulphur Aeon, brasilianischer DSBM von Thy Light, lettischer Folk Metal von Skyforger, das Post-BM-Projekt Agrypnie, die Black-Metal-Newcomer von In Aphelion und Darvaza, sowie Bavaria’s own: Groza aus Mühldorf am Inn, die in den vergangenen Jahren zwei großartige mitunter MGŁA-reminiszente Alben veröffentlicht haben, und Uprising, dem raubeinigen Black-Metal-Projekt, in dem sich Jan van Berlekom alias Winterherz von Waldgeflüster austobt. Außerdem am Samstag: Kvaen (Black Metal aus Schweden), Hypnos (Death Metal aus Tschechien), Vermilia (Ein-Frau-Pagan-Projekt aus Finnland) und die frisch gebackene österreichische Band Endonomos.

Das Sonntagsprogramm ist, wie passend, noch einige Schattierungen schwärzer gehalten als das des Samstags. Die Headliner-Slots im Gefolge, bzw. im Vorfeld von Triumph of Death sind belegt von den unermüdlichen griechischen Satansadvokaten Rotting Christ. Der Output, den die Band seit ihrer Gründung in den späten 80er Jahren vorlegt, beeindruckt qualitativ wie quantitativ. Mindestens ebenso eifrig im Verherrlichen des Bocksfüßigen sind die Gebrüder Erik und Pelle Gustavsson, die hinter der schwedischen Black-Thrash-Institution Nifelheim stecken. Wie ernst es ihnen mit ihrer blasphemischen Ideologie wirklich ist, darüber schweigt die Band sich aus – aber vielleicht bringt ihr DEMM-Auftritt Klarheit – neben guter Unterhaltung, versteht sich. Naglfar (nicht mit Nagelfar zu verwechseln) spielten ebenfalls schon 2018 auf dem Dark Easter; seitdem haben die Schweden mit »Cerecloth« ein neues Album vorgelegt, auf dem sie sich erneut als Meister melodischen Black Metals mit starker Vokalpräsenz profilieren. Über die thematische Ausrichtung von 1914 informiert ihr Name hinreichend; die Ukrainer, die insbesondere im Netz auf breite Resonanz zu stoßen scheinen, haben sich in den letztem Jahren mit zwei ausgezeichneten Black/Death-Alben, »The Blind Leading the Blind« und »Where Fear and Weapons Meet« hervorgetan. Auch Misþyrming schaffen es regelmäßig in die Bandcamp-Bestsellerliste, in diesen Tagen mit ihrem brandneuen Album »Með hamri«. Der tosende Black Metal der Isländer hat ihnen nicht umsonst eine große Hörerschaft zugetragen. Mephorash aus Schweden sind tief im Okkulten heimisch und zeichnen sich für getragenen, melodischen Black Metal verantwortlich. Heretoir entstammen der deutschen Post-Metal-Szene und schufen mit ihrem von Postrock und Blackgaze getönten 2017er Album »The Circle« fast so etwas wie einen Klassiker dieses Stils. Lucifer’s Child sind nicht nur Landsmänner von Rotting Christ, sondern auch durch Blutsverwandtschaft mit denselben verbunden: Gründungsmitglied George Emmanuel agierte früher als Live-Gitarrist für RC.

Dass Imperial Triumphant mehr als ein halbes Ohr wert sind, bewies die Band aus den Staaten schon beim DEMM vor drei Jahren; mit ihrer eigenwilligen, herausfordernden Herangehensweise an die klanglichen und thematischen Bestände des Black Metal haben sie außergewöhnliche Alben geschaffen und sich einen hohen Wiedererkennungswert erspielt. Neben den genannten darf man sich noch auf White Ward (Post-BM aus der Ukraine), Enisum (Atmo-BM aus Italien), Merrimack (Black Metal aus Frankreich), Dread Sovereign (irischer Doom), sowie die Lokalmatadore Eridu und Funeral Pile freuen.

Insgesamt also ein vielseitiges und vielversprechendes Line-Up und ein Festival, das sich in den vergangenen Jahren einen international bekannten Namen gemacht hat als genau das, was sein Titel verspricht: Eine bestens organisierte Zusammenkunft, bei der die Musik unangefochten im Vordergrund steht. Neben den Konzerten wird es auch Verkaufsstände für Merchandise und Tonträger, sowie Autogrammstunden geben. In den vorpandemischen Jahren war das Dark Easter jeweils Wochen im Voraus ausverkauft, es lohnt sich also, beim Ticketerwerb beherzt zu Werke zu gehen. Wir freuen uns!

TICKETS gibt es HIER!