No One Knows – Queens Of The Stone Age im Zenith (Bericht)

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Sie sind seltene Gäste auf den deutschen Bühnen, wenngleich ihre Musik fraglos zu modernen Rock-Klassikern zählt: Queens Of The Stone Age. Die etwas eigenwillige Hard-Rock-Band rund um Sänger und Gitarrist Josh Homme war zuletzt 2017 in der bayerischen Landeshauptstadt zu Gast, macht nun aber am 25. Juli 2025 endlich wieder Halt im Münchner Zenith. Kein Wunder, dass die Karten schnell vergriffen waren, und so wandern die rund 6000 Besucher*innen durch den strömenden Regen zur Industriehalle in Freimann.

Zuvor darf die noch sehr junge britische Band So Good ihren wilden Punk-Mix aus treibenden Rhythmen und Feminismus präsentieren, irgendwo zwischen Blackpink und Bad Religion. Im Laufe ihres 30-minütigen Sets überzeugen sie das Publikum schlussendlich doch mit Songs wie „I Rewrote The Fucking Bible“, wenngleich der Einstieg noch etwas holprig verläuft. Das kann man bei Queens Of The Stone Age kaum behaupten, sie starten direkt mit „A Song For The Deaf“ und ihrem größten Hit „No One Knows“. Damit haben sie die Münchner*innen sofort. In der Halle entsteht eine etwas ungemütliche Mischung aus exzessivem Tanzen und Hüpfen einerseits und stoischem Herumstehen andererseits – und beides direkt nebenan. Hier treffen die QOTSA-Hardcore-Fans, die an diesem Abend besonders viel zu lachen haben, auf feierwütige Rock-Fans, die überraschend tief in den Bierbecher geschaut haben. Homme und seine vier Mitstreiter geben den Leuten jedenfalls, was sie wollen – in vielerlei Hinsicht.

© Ross Halfin

Erst am Tag zuvor hat die Band Schlagzeilen gemacht, da sie ein Kino-Screening ihres Films in München besuchen, und wohl motiviert von so viel Fan-Kontakt, haben sie viele bekannte Nummern von der Setlist genommen, um stattdessen mit Deep Cuts nur so um sich zu werfen. Das erzeugt zum einen zwar viele begeisterte Gesichter, aber rein musikalisch auch einige Längen. Gerade, weil Licht und Sound sich diesmal im Zenith nicht von ihrer besten Seite zeigen, hängt die sonst recht treibende Musik der Amerikaner ein bisschen durch. Aber gut, Homme scheint dafür in Redelaune und sorgt mit einigen verschrobenen Ansagen für Lacher und Jubel. Zum Ende hin nimmt das rund 110-minütige Konzert dann aber nochmal Fahrt auf: „Little Sister“, „Go With The Flow“ und sogar „You Can’t Quit Me Baby“ vom Debütalbum. „A Song For The Dead“ schließt den Abend, dramaturgisch passend, wunderbar ab und lässt eine Band in spielerischer Topform unter großem Applaus von der Bühne gehen. Auch wenn nicht alle Faktoren zusammengespielt haben: Das war eine ordentliche Rock-Show!

Setlist: A Song For The Deaf / No One Knows / Avon / I’m Designer / Smooth Sailing / My God Is The Sun / Negative Space / Paper Machete / Suture Up Your Future / If I Had A Tail / Carnavoyeur / I Sat By The Ocean / Misfit Love / Made To Parade / Make It Wit Chu / Little Sister / You Can’t Quit Me Baby / Go With The Flow / A Song For The Dead

Bericht: Ludwig Stadler

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