Inferno – Caliban & Ghostkid im Backstage (Kurzbericht)

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Was für ein Feuersturm! Caliban, ihres Zeichens deutsche Metalcore-Legenden und seit unzähligen Jahren im Geschäft, begeben sich auf „Dystopia“-Tour, passend zum gleichnamigen neuen Album. Leider sind auch die Herren Opfer der aktuellen schwierigen Verkaufssituation in der Veranstaltungsbranche geworden, die Tour musste minimiert werden, annisokay ihren Supportslot abtreten, stattdessen springen Ghostkid ein. Der Termin am 2. Dezember 2022 im solide gefüllten Backstage Werk bleibt glücklicherweise erhalten und so spielen League Of Distortion und Resolve vor einer immer größer werdenden Menge, bevor es zu den namhafteren Bands des Abends kommt.

Ghostkid dürften in den vergangenen Jahren den interessierten Besuchern des Metalcores durchaus aufgefallen sein, ist es doch das Solo-Nachfolgeprojekt von Ex-Electric Callboy-Sänger Sebastian Sushi Biesler, der hier nun seine dunkle und durchaus hörenswerte Seite auslebt. Dabei klingen die Lieder durchaus gelegentlich wie eine seriöse Variante eines EC-Songs – was positiv zu bewerten ist. Besonders der Opener „Fool“ sorgt für mächtig Eindruck, ebenso auch das kräftige „Supernova“ oder „Zero“, mit dem nach rund 40 Minuten das Set beendet wird. Astreine Performance, leichte und wirksame Lichtshow und mit Biesler ein Frontmann, der sich vollends in seine Lieder wirft und stimmlich bis aufs Äußerst geht. Hut ab!

Setlist: Fool / Start A Fight / Crown / Ugly / Drty / This Is Not Hollywood / You & I / Supernova / Zero

Caliban müssen sich nicht mehr beweisen, sie sind längst angekommen – dementsprechend entspannt und ohne große Outfit-Abstimmung geschweige denn Show, abgesehen von ein paar Lichtinstallationen, treten sie auf die Bühne des Backstage um kurz nach 22 Uhr und rumpeln sofort mit „virUS“ los. Die Zeichen sind deutlich: kurz und knackig. Am Ende dauert der Auftritt gerade einmal 65 Minuten, aber die haben es in sich: eine tobende Menge, große Moshpits, unzähliges Crowdsurfing und Stagedives von Publikum, Vorband und irgendwann auch von Frontmann Andreas Dörner. Dazu gibt es Potpourri aus vorrangig neueren Alben der Gruppe, aber auch Nummern wie „Intoleranz“ und „We Are The Many“. Nach 12 Songs ist der Spaß dann leider bereits vorbei, aber unzufrieden verlässt wohl niemand diese Freitags-Metalcore-Feier.

Setlist: virUS / Paralyzed / The Shadow / We Are The Many / Inferno / Intoleranz / Dystopia / Sonne (Rammstein cover) / Davy Jones / Ascent Of The Blessed – Zugaben: Ich Blute Für Dich / Memorial

Bericht: Ludwig Stadler