Yuchea, mal wieder Zeit für ein Abstandskonzert! Ein wenig erschreckend ist es ja schon, wie schnell sich diese vorübergehende Art von Konzerten eingebürgert hat – mittlerweile weiß man bereits, wie man sich zu verhalten hat, dass ohne Maske bis zum Platz sowieso nichts geht und teilweise auch, wo die besten Sitzplätze zu finden sind. Allerdings ist im Backstage München das Angebot an gitarrenlastigen Konzerten von Münchner Lokalbands schon so groß, dass das Werk nicht immer auch die volle Kapazität von 200 Leuten innehat, wie an diesem Donnerstagabend, 30. Juli 2020, an dem This Is Not An Elephant und Braindead Wavelength ihre Musik zum Besten geben.
Den Startschuss geben Braindead Wavelength, die mit ihrem 2016er-Debüt „Druid Stomp“ bereits ein wahres Riff-Gewitter auf die Münchner Musikszene losgelassen haben. Mittlerweile haben sie einige neue Songs im Gepäck, die sie auch in ihrem 50-minütigen Set präsentieren. Insgesamt wirkt das Trio aber relativ antriebslos, zudem passiert der eine oder andere Fehler beim Instrumentenwechsel und der Sound spielt auch nicht ganz so mit wie geplant. Dennoch: coole Songs und satte Riffs tun ihr Übriges.
This Is Not An Elephant gehen das ganze etwas progressiver an – aber alles anderes als leiser. Bereits mit dem Opener „Icarus“ geht es in die Vollen und das Quartett spielt sich sichtlich freudig auf der Bühne heiß. Allerlei vom ersten Studio-Album gibt es zu hören, aber auch die neueste Single „Feathers For Stones“, die mit ruppig-abgehackten Setting äußerst überzeugen kann. Insgesamt präsentieren sich die Musiker in ihrer Performance perfekt und zeigen deutlich, dass sie wissen, was sie tun. Ein wenig mehr Esprit könnte den zähen Refrains allerdings durchaus gut tun, denn diese sind das einzige, was auf Dauer etwas ermüdet. Zum Ende geht es in einen wilden, langen Instrumental-Jam aus alten tanertill-Nummern. Und wenn es keine Sperrstunde gab, dann jammen sie noch heute!