Die anstehenden Konzerte zweier außergewöhnlicher skandinavischer Künstlerinnen haben wir die Ehre und Freude anzukündigen: Sowohl Anna von Hausswolff, als auch Sóley werden im November in München zu hören und sehen sein.
Die Isländerin Sóley (landesüblich gibt es nicht wirklich einen Nachnamen) verzaubert seit knapp einem Jahrzehnt ihre Hörer:innen mit melancholisch-leichtfüßigem Kammerpop, ihr herausragendes Durchbruch-Album »We Sink« klingt heute so frisch und kreativ wie zum Zeitpunkt seines Erscheinens. In den vergangenen Jahren ließ Sóley ihre künstlerische Stimme gebrochen durch verschiedene musikalische Linsen ertönen, so etwa mit dem Album »Krómatik«, in dem Sóley das Klavier, jenes Instrument an dem sie akademisch ausgebildet ist, in den Mittelpunkt stellt. Nun hat sie ein neues Album aufgenommen, das im nächsten Frühjahr erscheinen wird und von dem die Single »Sunrise Skulls« einen ersten Vorgeschmack vermittelt: Sóleys Weg scheint sie in eine experimentelle Richtung zu führen, ohne aber dabei die Anbindung an ihre wiedererkennbare musikalische Identität verlieren zu lassen.
Am Dienstag, den 9. November führt sie ihr Weg dann ins Münchner Ampere (nicht ins Technikum, wo die Corona-bedingt verschobene Show ursprünglich stattfinden sollte), wo man ihr sitzend und stehend lauschen kann.
Tickets können, wenn noch verfügbar, hier gekauft werden.
In eine andere Kerbe schlägt die schwedische Sängerin und Hauptsächlich-Organistin Anna von Hausswolff. Seit ihrem Debütalbum »Singing from the Grave« hat die Frau, deren Stimme mit der von Kate Bush und Diamanda Galás verglichen wird, eine beachtliche musikalische Reise hinter sich gebracht. Denn »from the Grave« heißt hier nicht: aus der letzten Gruft, sondern vielmehr ein oft überwältigend klanggewaltiges Meditieren, Brüten und Ausbrechen über und in Dunkel- und Helligkeiten, die sich im Spannungsfeld zwischen von Hausswolffs Stimme und ihrem Instrument entspinnen, mal intim und reduziert, mal in Morricone-Breitleinwand-Epik. Auf ihrem neuesten Album »All Thoughts Fly« beschränkt sich von Hausswolff nun ganz auf die Orgel, kein Gesang und keine anderen Instrumente sind zu hören. In dieser Reduziertheit, die zugleich die Vielseitigkeit und Vielstimmigkeit der Orgel und von Hausswolffs Spiel darauf unter Beweis stellt, gelingt der Schwedin Großes.
Am 25. November kommt Anna von Hausswolff nun nach München, wo man sie vor einiger Zeit sowohl im Vorprogramm von Swans, als auch mit ihrem Noise-/Drone-Projekt BADA kennenlernen durfte, – und zwar in die St. Matthäus-Kirche, wo sie »All Thoughts Fly« in Gänze spielen wird. Wenn das kein Grund zur Freude ist…
Tickets gibt es HIER.