Sigur Rós sind eine einzigartige Band; in ihrem beinahe 30-jährigen Bestehen haben die Isländer zu einem Ausdruck gefunden, der sie unverwechselbar macht. Doch vielleicht ist Gefühl ein zutreffenderes Wort für das, was die Musik der Band um Sänger/Gitarrist Jónsi Birgisson in ihren Hörer*innen unfehlbar und von stilistischen Änderungen unangetastet auslöst. Sigur Rós scheinen einen direkten Zugang zur Quelle menschlichen Fühlens gefunden haben, wie eine wortlose Klammer legen sich ihre Stücke, getragen von Jónsis mitunter in Sprachen ohne Inhalt, rein dem emotionalen Ausdruck unterworfen, gesungenen Falsett-Vocals um das innere Zentrum, wo es besonders schön ist und besonders wehtut. In den Worten eines Fans: »It’s a mix of serenity, mystery, pain, overwhelming joy, soft quiet whispers in the dark or louder than a volcano erupting. If there is ever a band that orchestrates the summarised emotional range of human existence it must be them.«
Jenes Album, welches die die wortlose Klammer zum Titel hat (»()«), der Nachfolger der überirdischen Durchbruch-Platte »Ágætis byrjun«, feiert in diesem Jahr 20-jähriges Jubiläum. Dies, und die Tatsache, dass Sigur Rós gerade dabei sind, ein neues Werk, ihr erstes reguläres Studioalbum seit »Kveikur« (2013) aufzunehmen, ist der Band Anlass genug, sich zum ersten Mal seit beinahe fünf Jahren wieder auf weltweite Tournee zu begeben. Auch München stellt eine Station auf dieser Tournee dar: am 5. Oktober werden die Isländer im Circus Krone (nicht, wie ursprünglich angekündigt, im Zenith) spielen. Man darf sich auf eine opulente Produktion freuen und auf eine wieder mit dem langjährigen Keyboarder und Arrangeur Kjartan Sveinsson vereint Band, die neben vielen Perlen aus ihrem Katalog auch neue Musik präsentieren wird.
Das letzte Konzert der Postrock-Zaubermänner in München liegt beinahe 10 Jahre zurück; die besondere Gelegenheit, diese insbesondere für ihre Live-Shows gefeierte Band zu erleben, sollte man sich nicht entgehen lassen.
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