Leprous are back! Die profilierten norwegischen Prog-Rocker kommen am 19. November ins Münchner Freiheiz, im Gepäck ihr neues Album „Pitfalls“, Erscheinungsdatum: 25. Oktober.
Nachdem die Band um Sänger Einar Solberg mit „The Congregation“ ein mit präzisen, druckvollen, aber leichtfüßigen, überlebensgroßen Prog-Metal-Hymnen geradezu überquellendes Werk vorgelegt hatten, deutete der Nachfolger „Malina“ eine Abkehr der Gruppe, die sich anfänglich als Backing Band für Solbergs Schwager Ihsahn (von Emperor) einen Namen machte, von der härteren Gangart an.
Diese Entwicklung führen Leprous auf „Pitfalls“ fort. Der Opener „Below“ und das ebenfalls als Single ausgekoppelte „Alleviate“ geben den Geist des Albums nur unvollständig wieder. Vor allem im ersten Drittel dominieren die leisen Töne, die Band meditiert über fließenden, kreisenden Arrangements; prominent kommen Streicher in Verbindung mit zurückhaltendem, komplexem Gitarren- und Schlagzeugspiel zum Einsatz, was mitunter (z.B. „By My Throne“) Radiohead-Assoziationen abruft.
Die zweite Albumhälfte wartet öfter mit den majestätischen Hooks auf, die der Band offenbar so leicht von den Hand gehen, allerdings auch hier meist nur als ein kurzes Aufreißen nach langen verschatteten Passagen, mit Buddha-hafter Geduld und dabei nicht ohne eine Priese Übermut spielen Leprous ihre Karten aus, kosten Dynamik und Dramatik aus. Besonders gelungen: „At the Bottom“.
Leprous gelingt die Weiterentwicklung ohne Selbstaufgabe: „Pitfalls“ trägt das Band-typische, polierte, melancholische Gepräge, gibt sich aber wesentlich introvertierter als ein Großteil des bisherigen Materials der Norweger. Ein letztlich gelungener Balanceakt zwischen Projekt und Song.
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Begleitet werden Leprous von niemand geringerem als The Ocean. Die deutsch-schweizerische Gruppe vertont bevorzugt ganze Erdzeitalter, nach dem starken letztjährigen „Phanerozoic I: Palaeozoic“ darf man ruhig etwas beunruhigt sein über das, was die Band dereinst als Soundtrack des ‚Anthropozäns‘ präsentieren wird.
Als Dritte im Bunde sind die Schweden Port Noir mit von der Partie. Das Trio bekennt sich zu eingängigem, modernem Alternative Rock, der noch einmal eine neue Klangfarbe in diesen sicherlich spannenden Konzertabend einführen dürfte.