Er ist die einzigartige Sensation der elektronisch angehauchten Klassik: Nils Frahm. Allein diese kleine Beschreibung wird der Musik nicht gerechnet, denn einerseits spielt Frahm mit den ultimativen Minimalismus-Elementen, andererseits aber doch wieder mit solch wuchtigen Sound-Wänden, wie man sie sonst wohl nirgends anders hören können. Und doch entstehen dabei Melodien, die nie wieder aus dem Kopf gehen, ohne dass sie jemals Ohrwürmer sein wollten. Wenn „Says“ angestimmt wird, folgt der Hit, der niemals als einer gedacht war. „Some“ wiederum entführt den Hörer in eine ganz andere Welt, eine der Entschleunigung, der Ruhe. Solche Klangbilder mit Klavier und Synthesizer, das mögen böse Stimmen als langweilig empfinden; doch jeder, der sich auf die Klänge einlässt, bekommt eine einzigartige Stimmung übertragen, eine Atmosphäre, die man sonst wohl nirgendwo findet.
Das neueste Album „All Melody“, welches Frahm im Funkhaus Berlin in Live-Sessions aufgenommen hat, beweist seine musikalische Fertigkeit noch einmal aufs Neue. „My Friend, the Forest“ hat Potenzial, der neue Hit am klassischen Progressive-Himmel zu werden, so feinfühlig intensiv wie das Lied sich in jede Ohrenpore schleicht. Das bewies der Berliner auch wieder auf großer Tournee, die ihn im Dezember in die Philharmonie führte, wie wir berichteten. Das Konzert war allerdings schon lange Zeit restlos ausverkauft, sodass man sich dieses Jahr wieder für ein Gastspiel in der wunderbaren Philharmonie im Gasteig entschieden hat. Am 7. Oktober 2019 führt Nils Frahm also seine Klangwelten in dieser akustischen Macht von Location abermals auf – Karten gibt es noch, was man selbstredend nutzen sollte!