Move – H-Blockx im Backstage Werk (Bericht)

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H-Blockx sind zurück! Zugegeben, so richtig weg waren sie ja nie, aber die Aktivität der Crossover-Truppe schwankt doch recht stark. Seit der Pandemie scheint die Band rund um Frontmann Henning Wehland aber wieder richtig Lust bekommen zu haben, denn es stehen vermehrt Auftritte auf dem Plan. Für diesen Herbst dann die Erfüllung der lang gehegten Hoffnung: H-Blockx starten eine offizielle Hallen-Tour durch die Republik. Zuletzt gab es 2012 eine ausgedehnte Tour, das letzte Mal in München ist also 12 Jahre her. Nun kehren sie am 27. Oktober 2024 ins Backstage Werk zurück. Der Ausverkauf hat nicht lange auf sich warten lassen.

© Oliver Look

Georg auf Lieder darf den Abend um 19:30 Uhr mit seinem sympathisch-verschrobenen Indie-Songs, die er allein an der Akustik-Gitarre zum Besten gibt, eröffnen. Bei H-Blockx, die um 20:15 Uhr die Bühne betreten, stehen alle Zeichen auf Rock, Rap und ein wenig Metal. „Countdown To Insanity“ nehmen die Herren wörtlich und sorgen gleich zu Beginn für eine ordentliche Welle an Motivation und Spielfreude. Das Publikum, wie zu erwarten, ist mit den Musikern gealtert, neue Zielgruppen erschließt die Band weniger, hier sind vor allem die Fans dabei, die vor zwei bis drei Jahrzehnten auch schon dabei waren, als „Time To Move“ erschienen ist – genau jenes Album, das nun 30. Geburtstag feiert und Anlass für die Tour ist. Ein chronologisches und gesamtes Darbieten der Platte spart man sich aber, stattdessen gibt es zu Beginn erst einmal einen Mix aus älteren und neueren Alben der Band, bevor ein Block aus vier „Time To Move“-Songs und einem Medley zum Start folgt. Den großen Hit „Risin‘ High“ heben sie sich für den Endspurt auf. Mit dabei bei all den Songs aus der Zeit: damaliger Rapper Dave Gappa.

Dass man trotz Jubiläum nicht die Hälfte der Setlist einem Album widmen möchte, wenn man doch aus dem Reichtum von sieben Alben schöpfen kann, erschließt sich. Störend ist das auch weniger, denn die Münchner*innen freuen sich einfach, den deutschen Crossover-Rockern wieder lauschen zu können und die mal härteren, mal rockigeren, mal brandneuen („Fallout“), mal schlicht groovigen Songs zu bejubeln. Den Münsteranern geht es nicht anders: Song um Song peitschen sie die Stimmung an, Wehland und seine Kollegen wissen bestens, wie sie die Menge in ihrer rund zweistündigen Show nicht verlieren und bitten um Chöre bei „Little Girl“ oder Moshpits bei „The Power“. Einzig den Wechsel zu den Klamotten von früher hätte man sich womöglich sparen können: Trotz nostalgischem Flair ist es doch eher ein Anblick, der zum Schmunzeln einlädt, wenn Oversize-Shirts, Caps und Jogginghosen zum „Time To Move“-Block ausgepackt werden. Immerhin nehmen sie die Zelebrierung ernst – und die Münchner*innen freut es. Mit ihrer unlängst legendären Cover-Version von „Ring Of Fire“ beenden H-Blockx gegen 22:15 Uhr den Abend. They’ve got the power!

Setlist: Countdown To Insanity / I Don’t Want You To Like Me / C’Mon / Celebrate Youth (Rick Springfield cover) / In Your Head / Step Back / Can’t Get Enough / How Do You Feel? / Take Me Home / Time To Move Medley / Move / Pour Me A Glass / Revolution / Little Girl / Yesterday / Leave Me Alone! / Here I Go Again / Gazoline / Fallout / Time Of My Life / Risin‘ High / Come Along With You / The Power (Snap! cover)Zugabe: Ring Of Fire (Merle Kilgore cover)

Bericht: Ludwig Stadler

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