Konzerte,  Pop & Crossover

Wenn das Liebe ist – Nina Chuba in der Olympiahalle (Bericht)

Kaum eine Künstlerin in Deutschland ist gerade so omnipräsent und stetig aufsteigend unterwegs wie Nina Chuba. Die gebürtige Weselerin hat mit englischen Liedern vor der Pandemie begonnen, ist dann aber in beachtlicher Geschwindigkeit durch ihren Hit „Wildberry Lillet“ auf die Bildfläche unzähliger Menschen geraten. Die Touren sind dementsprechend schnell größer geworden, und weil ihr Output an erfolgreichen Songs nicht abgenommen hat, steht in diesem Herbst die erste Arena-Tour an. Restlos ausverkauft sind alle Hallen, so auch am 29. Oktober 2025 die Olympiahalle München.

Brechend voll ist die Arena bereits, als Esther Graf um 19:30 Uhr das Vorprogramm bestreitet und mit ihrer Band einige ihrer Lieder und auch die Collaboration mit SDP zum Besten gibt. Viel Dankbarkeit drückt sie gegenüber Chuba aus, und ihre Performance wird mit viel Applaus gewürdigt. Ähnlich viel gejubelt wurde aber auch bei der Kiss & Hug Cam, die während des Umbaus immer wieder auf das Publikum gerichtet wird und für gute Unterhaltung beim Umbau sorgt. Der geht schnell vonstatten und bereits um 20:15 Uhr verdunkelt sich die Halle und ein bedrohliches Wummern kündigt den Mainact des Abends an.

© Verena Knemeyer & Annalena Rumler

Nina Chuba und ihre Band setzen auf Tempo ab der ersten Minute und starten tatsächlich mit „Wildberry Lillet“ ihre Show, bevor sie sich langsam, aber stetig musikalisch und showtechnisch steigern. Erstes beachtliches Highlight ist „Jeeep“ mit einer anfänglich harmlosen Choreografie, welche schnell in einer kräftigen Hymne mit satten E-Gitarren mündet. Allgemein räumt Chuba der E-Gitarre viel mehr Platz ein, Songs wie „Überdosis“, „Rückspiegel“ und natürlich das bekannte „Ich hass dich“ kommen angenehm rockig daher; bei „Rage Girl“ gibt es am Ende sogar eine Art Breakdown mit reichlich Feuer.

Nina Chuba selbst singt, redet, witzelt und tanzt ohne Unterlass, immer in der Bemühung, das Publikum bestmöglich zu unterhalten und zum Mitmachen zu bewegen. Anfänglich hat das noch nicht so recht geklappt, aber mit der stetigen Steigerung an Showelementen und starken Song-Performances jubeln die Münchner*innen am Ende ohrenbetäubend laut. Es ist beachtlich, wie sehr die Sängerin mit den wachsenden Hallengrößen auch als Performerin und Künstlerin gewachsen ist. Ihre Produktion füllt jeden Zentimeter der Olympiahalle aus, die Menge hat sie bei jedem Wort an ihren Lippen hängen. Rund 100 Minuten dauert das Spektakel, bevor Nina Chuba mit „So lange her“ von der Bühne geht – und das nicht, ohne ihre Rückkehr anzukündigen: Im Juli 2026 wird sie für gleich drei Shows in die Olympiahalle zurückkehren: Tickets gibt es hier!

Setlist: Wildberry Lillet / Ich glaub ich will heut nicht mehr gehen / Wenn das Liebe ist / Lululemonsqueezy / Jeeep / Malediven / Mangos mit Chili / Mama shoot / 3 Uhr Nachts / Überdosis / ILMILMN (Skit) / Unsicher / Rückspiegel / Fucked Up / Rage Girl / Ende / Ich hass dich / Glatteis / Nimm mich mit / Fahr zur HölleZugaben: Fata Morgana / So lange her

Bericht: Ludwig Stadler

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