Es handelt sich um einen der berühmtesten und berüchtigtsten schwarzweißen Schmink-Köpfe aus den hohen Norden: Kristian Eivind Espedal, bekannt dafür, sich rührend um amerikanische Reporterteams zu kümmern, großen Wert auf die Sauberkeit seines Interieurs zu legen, ziemlich faszinierende Bilder zu malen, zusammen mit seinem Kumpel King ov Hell die Band Gorgoroth annektiert und wieder verloren zu haben, mit verschiedenen anderen Bands interessante Musik zustande gebracht zu haben und natürlich das konservativ-christliche Weltbild der polnischen Obrigkeit mit einer vnglavblich kvlten Satansmesse fachmännisch penetriert zu haben: Verschiedenste Schlachtabfälle, gekreuzigte Nackte, alles, was das Herz begehrt.
Die Begehrlichkeiten der schwarzen Todespumpen unter den leder-bejackten Rippen dürften in der Tat nicht unbefriedigt bleiben, wenn sich Gaahl bzw. Gaahls Wyrd, wie sich die gesamte Band nennt, die mit einigen markanten Köpfen (u.a. „Sir“ an der Gitarre und Leprous‘ Baard Kolstad an den Drums) bestückt ist, am 28. Februar auf der Hallen-Bühne des Backstage einstellt. Man darf sich auf eine Art Werkschau des Sängers einstellen (Best Of-Show ist way too untrve), ein paar neue Songs hat die Truppe aber auch zu bieten. Und wenn man sich das verfügbare Video-Material zu Gemüte führt und sieht, dass sich Gaahl offenbar in starker stimmlicher Verfassung befindet und obendrein mit seiner Band zu einer bärenstarken No Shit-Live-Philosophie gefunden hat, die wiegende Black Metal-Primitivität mit nordischem (Ward-)Runen-Schamanismus zusammenbringt, steigt die Vorfreude noch ein bisschen mehr.