Straight Up – Postmodern Jukebox in der Muffathalle (Konzertbericht)

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Kaum eine Band tourt so viel wie die Postmodern Jukebox. Das liegt vor allem daran, dass das mit wechselnden Musikern arbeitende Projekt gleichzeitig mehrere Touren bedienen kann. Am 7. Mai 2018 machte die Jukebox in der Muffathalle in München halt.

© Stacie Hess

Das Publikum, das sich am Montag vor der Halle einfindet, besteht zum großen Teil aus Studenten. Auch fällt auf den zweiten Blick eine zum normalen Alltag in der Landeshauptstadt stark erhöhte Hut-/ und Hosenträgerdichte ins Auge. Schon hier wurde klar, was sich später im Konzert noch bestätigen sollte: Das Publikum lässt sich nur allzu gerne auf die von den Musikern der Postmodern Jukebox angebotene Zeitreise durch die 30er, 40er und 50er ein.

Das Konzert beginnt in der gut gefüllten Muffathalle direkt mit einem der PJ-Klassiker: „All About That Bass“. Auf eine Vorband wird verzichtet und so kommt das tanzfreudige Publikum direkt in den Genuss, den Fanliebling Casey Abrams als ersten Sänger des Abends performen zu sehen.
Die Band hat sichtlich Spaß an ihren Jazz-/ und Swingcovern und die gute Laune springt sofort auf das Publikum über. Mit bis zu 12 Musikern auf der Bühne entwickelt sich eine Dynamik, der sich im Laufe des Abends nicht zu entziehen ist.

Das liegt zuallererst an den Sängern. Sowohl besagter Casey Abrams, der sich mit seiner unbändigen Energie fast selbst von der Bühne gefegt hätte, die stimmgewaltige Powerfrau Danny Armstong, oder der brillante Rohelio Douglas Jr.; die Sänger des Abends bieten dem Publikum stimmliche Feuerwerke, die nicht nur Gänsehaut produzierten, sondern auch so manchen Mund offen stehen ließen.

Aber auch die Band und eine Stepptänzerin zeigen in Solis und Instrumentals, dass sie zu den besten ihres Fachs gehören und sich hinter den stimmgewaltigen Frontmännern und Frauen keinesfalls zu verstecken brauchen.

Das Publikum ist begeistert, und das 18 Songs umfassende Set lässt wenige Wünsche offen, wenn auch natürlich im breiten Repertoire der Band nicht jeder Klassiker und Lieblingssong gespielt werden kann. Am stärksten ist die Band allerdings, wenn das Tempo angezogen wurde. Hier können in der Synergie aus Musikern und Sängern eine großartige, von der Bühne überspringende Synergie erschaffen werden. Dies funktioniert vor allem auch deshalb so gut, weil fast alle Songs weitläufig bekannt sind, wenn auch natürlich in komplett neuem Gewand, sodass es teilweise einige Takte dauert, bis der Hit identifiziert werden kann.

Setlist: All About That Bass / Thriller / Blank Space / Are You Gonna Be My Girl / Sweet Child O‘ Mine / This Love / Crazy / Straight Up / Radioactive / Creep / Habits (Stay High) / Toxic / I’m Not The Only One / I Kissed A Girl / Chandelier / Shake It OffZugaben: We Can’t Stop / Baby Don’t Hurt Me

Fazit: Die Postmodern Jukebox liefert ein gesangliches und musikalisches Meisterwerk. Spätestens als Casey Abrams bei „Baby Don’t Hurt Me“ die Hüllen fallen lies, brechen in der Muffathalle alle Dämme. Ein sehr gelungener Abend, ein hervorragendes Konzert.

Bericht: Paul Walschburger

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