Wildfire – Periphery im Technikum (Bericht)

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Allzu oft sind sie nicht zu Gast in Europa, umso erfreulicher, wenn sie mit einer neuen Tour auch in deutsche Gefilde kommen: Periphery. Die amerikanische Progressive-Djentcore-Band steht seit fast zwanzig Jahren für komplexe Rhythmen, harte Gitarren, abwechslungsreichen Gesang in alle Extremen, zusammengemischt in Songs, die sich fest in den Kopf setzen. Diesem Kurs bleiben sie auch auf dem neuen Album „Periphery V: Djent Is Not A Genre“ treu – sie ziehen den Härtegrad sogar noch einmal an. Spannende Vorzeichen für ihren ausverkauften Auftritt in München am 26. Januar 2024 im Technikum!

Überraschend früh um 18 Uhr beginnt bereits der Einlass, ebenso legt der Support des Abends, Crooked Royals, schon kurz nach 19 Uhr los und fackelt nicht lange mit ihren beiden intensiven Opener-Songs „Glass Hands“ und „Counterfeit“. Die Band aus Neuseeland steht beim Label von Periphery unter Vertrag und hat wohl auch so die Chance, erstmals in Europa spielen zu dürfen. Daraus holen die fünf Musiker definitiv das Maximum heraus. Besonders Clean-Sänger Christian Christensen weiß mit seiner gesanglichen Treffsicherheit schwer zu begeistern, in Kombination mit der angenehmen Stimme werden Songs wie „Between You And I“ zu wahren Highlights des Abends. Doch auch die schnelleren Nummern lassen die Münchner*innen langsam aufwachen und erste Moshpits starten. Starker Einstand!

Setlist: Glass Hands / Counterfeit / Ill Manor / Paper Warrior / Between You And I / Dissentients / Copacetic / Rumination

Periphery lassen die Menge auch nicht länger warten als nötig, pünktlich zur Primetime um 20:15 Uhr lichtet sich der Saal und nach einem kurzen Intro folgen zum Einstand die wohl drei härtesten Songs des neuen Albums hintereinander: „Dracul Gras“, „Wildfire“ und „Atropos“. Gerade beim Mittleren beginnt im Publikum ein exzessives Getanze, das bis zum Schluss kein Ruhen finden wird. Verwunderlich ist das nicht, denn Frontmann Spencer Sotelo kündigt schon zu Beginn an, eine etwas ruppigere Auswahl mitgebracht zu haben: „Make Total Destroy“, „Letter Experiment“ und viele mehr. Das verlangt der Band spielerisch einiges ab, aber ihre Performance sitzt einwandfrei und gelingt auch bei den technisch schwierigen Parts astrein – die Progressive-Fans dürften also auch durchaus zufrieden gestellt sein.

© Ekaterina Gorbacheva

Mit einer Akustik-Version von „Scarlet“ gesellt sich inmitten des Abends auch ein kurzer und wohlklingender Durchschnauf-Moment ein, gefolgt von den beiden äußerst hymnischen Singles „The Way The News Goes“ und „Marigold“ aus dem „Periphery III“-Album. Erstmals wagt man sich zudem an „Satellites“ vom Vorgänger-Album heran, ein besonders gesanglich extrem anspruchsvolles Lied – und ja, Sotelo geht bis an die Grenze des Singbaren, trifft aber auch die höchsten Passagen. Respekt! Großer Jubel brandet zurecht auf, mit dem die Band das letzte Lied des Abends einläutet: „Blood Eagle“. Passend dazu wird der Großteil des Technikums zu einer beachtlich großen Wall Of Death, die im recht braven, aber freudeüberströmten Moshpit mündet. Nach rund 75 Minuten verabschieden sich die Amerikaner schon wieder und versprechen, bald wieder zu kommen. Ein fast etwas kurzes Gastspiel, aber fraglos: ein Konzert von Periphery ist extrem lohnenswert.

Setlist: Dracul Gras / Wildfire / Atropos / The Scourge / Make Total Destroy / Letter Experiment / Scarlet / The Way The News Goes / Marigold / Satellites / Blood Eagle

Bericht: Ludwig Stadler

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