Oomph! – mit neuem Album „Ritual“ am 9. März im Backstage (Review)

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Es gibt diese absoluten Instanzen in jedem Genre – im Bereich Neue Deutsche Härte, kurz: NDH, oder schlichtweg deutschsprachiger Industrial Metal sind das garantiert Oomph! Seit ganzen 30 Jahren existiert die Wolfsburger Metal-Kombo nun und ist immer noch aktiver als je zuvor. 1992 haben sie mit ihrem zweiten Album „Sperm“ nicht nur ein ziemlich brachiales und spannendes Metal-Album abgeliefert – sie haben in ihrer Kombination von EBM, Metal und deutschsprachigen Texten ein neues Genre erschaffen, auf das unzählige Nachfolger kommen sollten. Selbst Rammstein, die internationale Riesenband aus Berlin, bezieht sich in ihrer Musik auf Oomph! – und welche Band kann das wohl von sich behaupten?

Aber das Trio um Sänger Dero und die Gitarristen Crap und Flux wären nicht sie selbst, wenn sie nicht auch immer noch kreativ zu Werke gehen würden. Genauer gesagt nennt sich das nun „Ritual“ und erscheint am heutigen 18. Januar 2019 – das erste Album nach rund 3,5 Jahren. Hart und düster sei es, das aggressivste, was man seit Ewigkeiten geschaffen habe. Und ja, bereits nach dem Hören des Openers „Tausend Mann und ein Befehl“ kann man nur zustimmen – der Sound ist wuchtig wie zuletzt auf dem Album „Unrein“ aus dem Jahr 1998. Allgemein ist der Vergleich recht passend, denn sowohl textlich als auch vor allem musikalisch schafft man einen tollen Spagat vom damaligen, stampfenden Industrial-Sound und dem moderneren, angepassteren Oomph!-Rocksound. Das spiegelt sich vor allem in den melodischen und ohrwurmlastigen Refrains wider – interessanterweise aber nicht durchgehend, denn im Gegensatz zu den letzten Vorgänger-Alben setzt die Band wieder mehr auf harte und durchgehend stampfende Refrains, wie z.B. in „Im Namen des Vaters“ oder natürlich dem provokanten „TRRR – FCKN – HTLR“.

Oomph! am 8.9.18 in Ulm

Überraschend: dieses Mal findet sich keine Ballade auf dem Album, sonst eines der absoluten Aushängeschilder von Oomph! Stattdessen wird der Weg der Härte durchgezogen, die elf regulären Songs des Albums bilden einen schönen Bogen über unschöne Themen – denn egal ob über Krieg („Tausend Mann und ein Befehl“) oder Vergewaltigung und Rache („Seine Seele“), Oomph! steigen in die düstersten Abgründe der Menschen hinab. Damit führen sie das Konzept des Vorgänger-Albums konsequent weiter und präsentieren sich dennoch frisch wie eh und je – die Tour zum Album kann also gar nicht schnell genug kommen! Am 9. März im Backstage Werk kann man die Herren in München bestaunen – dann auch wieder mit etlichen Klassikern wie „Gekreuzigt“ und „Mitten ins Herz“ in der Setlist, die den Abend nur noch impulsiver machen werden.

Das ALBUM kann man HIER bestellen.

TICKETS gibt es HIER!