Let It Burn – Red im Backstage (Bericht)

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Christliche Rockbands? Dass das kein Gegensatz sein muss, beweisen bekannte Gruppen wie Skillet schon seit vielen Jahren. Auch Red zählen zu den größten Vertretern dieser Untergruppe. Wer nun aber belehrenden Worship-Gesang erwartet, darf erleichtert aufatmen, es ist lediglich etwas pathetisierter Alternative Rock, der die christlichen Werte als Unterbau in den Texten hat. Mit ihrem neuen Album „Rated R“ sind die Amerikaner derzeit auf Europa-Tour, unter anderem mit Stopp am 18. Juni 2024 in der Backstage Halle. Als Support wissen Landsdowne als Boston absolut zu überzeugen, in ihren 40 Minuten präsentieren sie ihren mitreißenden Modern Rock spielerisch in astreiner Form und bringen das teils noch etwas spärliche Publikum zu anerkennendem Gejubel. Ein astreiner Einstieg.

Setlist: Conquer Them All / Drag Me Down / Medicine / Halo / Savage / Falling Down / Oxygen / Watch Me Burn / One Shot

Red selbst legen dann um 21:15 Uhr direkt mit ordentlich Härtegrad los. „Surrogates“ und „Infidel“ heizen den Münchner*innen gut ein, wären da nicht einige Soundprobleme, die die Gitarre etwas untergehen lassen und zeitweise nur einen wummernden Bass hören lassen. So ganz kriegen sie das auch bis zum Schluss nicht in den Griff, aber zumindest im Laufe des Konzert stellt sich eine angenehmere Mischung ein. Schon 2022 haben wir darüber berichtet, wie stark die Stimme von Frontmann Michael Barnes ist, auch dieses Mal begeistert er. Besonders die akustische Interpretation von „Shadows“ weiß sehr zu gefallen, auch bei hohen Songs wie „Already Over“ singt er die Töne aus. Einzig die ganz brenzligen Phrasen, wie im grandiosen „Lost“ oder dem Hit „Breathe Into Me“, überlässt er dem Publikum, das dankbar mitgrölt. In ihrem rund 90-minütigen Set beweisen die Herren, wieso sie auch knapp 20 Jahre nach ihrem Debütalbum nicht zum alten Eisen gehören und zurecht weiterhin als spannendster Geheimtipp der Alternative Rock-Szene gelten. Dass sie doch irgendwann den Absprung vom Geheim- zum Allgemeintipp schaffen, sei ihnen sehr zu wünschen.

Setlist: Surrogates / Infidel / Lie To Me (Denial) / Let Go / Lost / Let It Burn / The War We Made / Your Devil Is A Ghost / Pieces / Already Over / Cold World / Faceless / Feed The Machine / Death Of Me / Release The Panic / Shadows / Minus It All Zugabe: Breathe Into Me

Bericht: Ludwig Stadler

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