Mit seiner so einschlägigen Mischung aus Gesang, Rap, Hiphop und jeder Menge Spaß an der Show bringt Hoodie Allen am 11. Februar 2023 das Technikum im Werksviertel zum Kochen! Doch das war ein Leichtes, nachdem Connor Price bereits kräftig vorgelegt hatte. Um kurz nach 20 Uhr ging der Abend los, der bereits lange vorher ausverkauft war. Das Publikum: eine vielfältige Mischung junger Leute, die eines verbindet: Begeisterung und Lust auf einen tollen Abend. Umso bereitwilliger ließen sich alle von der Energie anstecken, mit der Price loslegte. Freche und witzige Rap Texte, die sich selbst nicht zu ernst nehmen, ein ehrliches Interesse am Publikum und ein gutes Gespür für die Stimmung im Saal zeichneten dessen Auftritt aus. An neuen Songs bringt er ‚Violet‘ und ‚Drop‘ mit und alle sind begeistern davon, wie schnell und mit wie viel Spaß dieser junge Mann rappt. Da ist man nicht nur zu Besuch, um aus der Ferne zuzuschauen, der Kanadier schafft es, auch der letzten Reihe das Gefühl zu geben, hier sei man richtig einbezogen, und bringt glaubhaft rüber, wie sehr er sich über jeden Zuschauer freut. Diese Fähigkeit, die Masse abzuholen statt lediglich musikalisch abzuliefern, ist sicherlich auch auf seine Erfahrung als Schauspieler zurückzuführen. Ein Höhepunkt seiner Show war die Performance seines Hits ‚Spinnin‘ – dieser liegt auf Spotify gerade bei über 50 Millionen Aufrufen. Für die Performance kam sogar auch der niederländische Rapper Bens, der den Song featured, auf die Bühne.
Mit dieser Energie und Begeisterung ging es weiter zu Hoodie Allen. Wie ein Gummiball springt er auf der Bühne herum, interagiert viel mit dem Publikum und überzeugt auch mit seinem Sound. Er ist nicht das erste Mal in München und kann sich auch noch gut entsinnen, wann er das letzte Mal hier war. Das ist genau das Gegenteil von einer amerikanischen Band, die jeden Abend das gleiche Programm abspult und in jeglicher deutscher Stadt nur „Germany“ schreit. Bei Songs wie ‚Hey Ben‘ oder ‚No Faith in Brooklyn‘ gehen die Fans voll mit. Dann kommt eine Challenge: Wer den Text von ‚Small Town‘ am Besten mitrappen kann, gewinnt ein T Shirt.
Als von der Seite ein Schlauchboot auf die Bühne gebracht wird, damit Hoodie Allen sich darin auf den Händen der Zuschauer einmal durch den Raum tragen lassen kann, ist klar: er ist für jeden Spaß zu haben! Besonders bemerkenswert ist, wie bescheiden er mit all der Aufmerksamkeit umgeht. Statt sich wie ein Star feiern zu lassen und in Bewunderung zu baden, stellt Steven, wie der Rapper mit bürgerlichem Namen heißt, seine Tour-Managerin vor und teilt die Aufmerksamkeit nur zu gern mit seinen Bandkollegen, sodass der Eindruck entsteht, Band, Sänger, Supportact, Tourmanagement und Publikum wären ein großer Freundeskreis. Natürlich werden die Songs ‚Chirp‘ und ‚Buddy‘ mit Connor Price gemeinsam performt und abschließend kommt als Zugabe natürlich: ‚No Interruption‘. Genau so stellt man sich einen gelungenen Konzertabend vor.
Bericht: Jana Taendler