Dass die beiden Frontmänner von Alter Bridge mit etlichen Projekten gut beschäftigt sind, ist seit Jahren nichts neues. Nun hat der Frontmann an der Gitarre, Mark Tremonti, ein neues Pensum an Workload erreicht: Neben Alter Bridge, seiner Band Tremonti und dem Sinatra-Projekt „Mark Tremonti sings Sinatra“ ist er seit 2024 mit der Reunion seiner Band Creed zurück – äußerst erfolgreich. Wann da Zeit für neue Musik und Aufnahmen bleibt, ist immer ein großes Fragezeichen, offensichtlich gelingt es aber: Am 10. Januar 2025 erschien das sechste Tremonti-Album „The End Will Show Us How“ – und was für eins!
Holprig ist lediglich der Start. Wieso gerade das zähe und schleppende „The Mother, The Earth And I“ dieses wuchtige Album einleitet, bleibt ein Rätsel. Aber direkt mit „One More Time“ wird man in das folgende, über 50-minütige Riff-Gewitter reingeworfen, an dem Tremonti das vergangene Jahr getüftelt hat. Deutlich definierter und ruppiger als noch „Marching in Time“ bewegt sich das Songwriting, so sind Songs wie „Nails“, „I’ll Take My Chances“ und „Live In Fear“ wahre Metal-Bretter und laden wie lange nicht mehr zum Headbangen ein. Auch die großen Hymnen kommen nicht zu kurz: der Titeltrack und das sich stetig aufbauende „It’s Not Over“ sorgen für starke Momente. „Just Too Much“ groovt im allerbesten Country-Rock-Style durch seine Laufzeit und lässt den Riff zum Schluss noch einmal ausführlich zu Ton kommen.
Besonderes Highlight auf der Platte: „The Bottom“. Der ohrwurmlastige Refrain trifft auf rhythmische Spielereien und große Melodien – vielleicht einer der stärksten Tremonti-Songs überhaut. Insgesamt weiß „The End Will Show Us How“ durchgehend zu überzeugen und mitzureißen, wenn man vom etwas langatmigen Opener absieht. Eine großartige Weiterführung der Diskografie. Dass gerade diese Platte auch live mächtig Spaß machen dürfte, erschließt sich. Wie gut, dass Tremonti direkt zum Jahresbeginn auf Tour sind – am 30. Januar 2025 spielen im Technikum München! Wer dabei sein möchte, sollte nicht mehr allzu lange mit dem Kartenkauf warten.
Schreibe einen Kommentar