Come Out And Play – The Offspring in der Olympiahalle (Bericht)
Auf knapp 40 Jahre Punkrock-Geschichte können The Offspring zurücksehen, von kleinen Clubshow bis hin zum Headliner auf den größten Festivals, wie auch kommendes Jahr bei beiden großen Schwesterfestivals Rock im Park & Rock am Ring als auch Hurricane & Southside. Dass dieser Status angemessen ist, zeigt allein die Zugstärke ihrer Supercharged World Tour, die die Amerikaner auch in die Münchner Olympiahalle führt. Fast alle Shows sind restlos ausverkauft, auch am 30. Oktober 2025 präsentiert sich die Arena vollgepackt mit Fans, die auf die Musik ihrer Jugend warten.
Als Special Guest mit dabei ist niemand geringeres als Simple Plan. Die Kanadier haben ihre Karriere zwar erst einige Jahre später gestartet, aber sind unlängst selbst zu Pop-Punk-Helden geworden und nicht zuletzt mit poppigeren Werken wie „Jet Lag“ oder „Summer Paradise“ auch in den Mainstream eingedrungen. Mit 60 Minuten Spielzeit, reichlich Spielfreude und sogar einer kleinen Produktion mit Licht und Luftsäulen bereiten sie den Münchner*innen eine wunderbare Zeit, die Song für Song mehr auftauen und gerade bei den abschließenden „I’m Just A Kid“ und „Perfect“ ordentlich mitfeiern. Ein wunderbarer Start in den Abend!
Setlist: I’d Do Anything / Shut Up! / Jump / Jet Lag / Addicted / Your Love Is A Lie / Nothing Changes / Welcome To My Life / Summer Paradise / Promise / What’s New Scooby Doo? / Where I Belong / I’m Just A Kid / Perfect

Der Umbau von The Offspring ist eine Show für sich: Ein kleiner Zeppelin fliegt in der Halle umher, während zeitgleich ein Mensch im Gorilla-Kostüm und mit Jeans-Kutte die Leute animiert. So vergeht die Zeit rasend schnell, bevor die Band um 20:55 Uhr die Bühne betritt und mit „Come Out And Play“ direkt eine massive Lichtshow startet. Die Amerikaner verzichten auf große Pyro, lediglich bei der Ballade „Gone Away“ werden ein paar Lichtfontänen gezündet. Dafür gibt es übergroße LED-Leinwände, unzählige Strobolichter und eine rastlose Setlist aus Klassikern der vergangenen Jahrzehnte. Die Band um Frontmann Dexter und Gitarrist Noodles ist jedenfalls bestens gelaunt sowie stimmlich und spielerisch gut aufgelegt.
Das Münchner Publikum lässt sich nicht zweimal zum Mitmachen bitten: Unzählige Bierbecher fliegen durch die Gegend, der Innenraum wird zu einer tanzenden Menge. Dass ihre Hits aus den 1990er-Jahren immer noch bestens funktionieren, war abzusehen, aber auch die wenigen neueren Stücke werden gut angenommen. Es scheint, als hätte die Pandemie ihrer Kreativität gut getan: 2021 erscheint nach neun Jahren Wartezeit ihr Album „Let The Bad Times Roll“, nur drei Jahre später nun „Supercharged“. Dieser Drive, diese neugewonnene Energie merkt man der Band an, kreative Bühnenelemente als auch überraschende musikalische Twists, wie ein Lied am weißen Flügel, lassen die rund 90 Minuten rasend schnell vergehen. The Offspring beweisen deutlich: Auch im Jahr 2025 haben sie die Menge bestens im Griff und sind mehr als würdig, eine Arena zu bespielen. Bis nächstes Jahr auf den Festivals!
Setlist: Come Out And Play / All I Want / Want You Bad / Looking Out For #1 / Staring At The Sun / Hit That / Original Prankster / Hammerhead / Make It All Right / Bad Habit / Paranoid (Black Sabbath cover) / Crazy Train (Ozzy Osbourne cover) / I Wanna Be Sedated (Ramones cover) / Gotta Get Away / Gone Away / Why Don’t You Get A Job? / Pretty Fly (For A White Guy) / The Kids Aren’t Alright – Zugaben: You’re Gonna Go Far, Kid / Self Esteem


