Konzerte,  Pop & Crossover

Got Ya Movin‘ – Funky Times im Strom (Bericht)

Wenn diese Band die Bühne betritt, liegt sofort etwas in der Luft – ein elektrisierender Mix aus Funk, Soul und einem Hauch Retro-Disco, der niemanden stillstehen lässt. Mit ihrem Zusammenspiel aus unkonventionellen Rhythmen, instrumentaler Raffinesse und der charismatischen Energie der fünf Bandmitglieder schaffen sie es, das Publikum vom ersten Ton an in Bewegung zu versetzen. Sie stehen für tanzbare Leichtigkeit und musikalische Präzision gleichermaßen – eine Band, die den Groove lebt und feiert. Funky Times waren am 30. Oktober 2025 im Strom zu Gast.

Den Auftakt des Abends gestaltet die Wiener Sängerin NNOA, deren Sound irgendwo zwischen Neo-Soul, R&B und sanftem Elektro-Pop schwebt. Mit warmer Stimme, sphärischen Synth-Flächen und subtilen Beats verleiht sie dem Abend zu Beginn eine intime, aber lockere Atmosphäre. Ihre Songs erzählen von Selbstfindung, Stärke und kleinen Momenten der Melancholie – Themen, die sie mit einer lässigen Eleganz transportiert, die fesselt.

© Johannes Schmid

Als Funky Times daraufhin die Bühne betritt, wird sofort klar: Diese fünf Musiker*innen verstehen ihr Handwerk – und das auf höchstem Niveau. Songtitel wie Got Ya Movin‘ und Sweet Disco Times machen direkt deutlich, in welche Richtung das Set des Abends sich bewegt. Die Band überzeugt allerdings nicht nur durch tanzbare Disco-Vibes, sondern auch durch ihre beeindruckende musikalische Flexibilität. Immer wieder wechseln die fünf Musiker*innen mal eben schnell das Instrument – plötzlich sitzt der Keyboarder am Schlagzeug oder der Drummer schnappt sich das Mikrofon. Diese Spielfreude und musikalische Versiertheit machen deutlich, dass hier keine gewöhnliche Funk-Band auf der Bühne steht, sondern fünf herausragende Instrumentalist*innen, die mit Leidenschaft und Können eine gemeinsame Sprache sprechen – die Sprache des Grooves.

© Johannes Schmid

Davon lässt sich auch das Publikum restlos anstecken. Schon nach wenigen Minuten steht kein Fuß mehr still, die Menge tanzt, klatscht und singt begeistert mit. Besonderes Highlight: Die Band ruft plötzlich ein spontanes Dance-Battle aus. Zwei Publikumsseiten treten gegeneinander an, um ein begehrtes Funky Times-T-Shirt zu gewinnen. Die Aufgabe: Zur Musik von Funky Times sollen alle ihre bescheuertsten Dance-Moves rausholen. Das lässt sich dieses locker-lustige Publikum nicht zweimal sagen. Die Stimmung kocht, keiner ist sich zu schade, sich öffentlich zum Affen zu machen und es wird wahnsinnig viel gelacht. Wer da selbst nicht mittanzt, kann sich dem Sog der guten Laune dennoch kaum entziehen.

Am Ende des Abends bleibt ein Gefühl zurück, das man nur selten erlebt: pure musikalische Freude. Funky Times zeigen im Strom, dass Funk nicht nur ein Stil, sondern ein Lebensgefühl ist – und dass ihre Musik dieses Gefühl auf schönste Weise lebendig werden lässt.

Bericht: Rebecca Raitz
Fotos: Johannes Schmid

© Johannes Schmid
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