Paradise Lost sind eine jener Bands, die sich partout nicht auf einen Stil festlegen wollen, bzw. festnageln lassen: Anfang der Neunziger hoben sie mal eben Doom/Death aus der Taufe, fanden dann mehr und mehr Gefallen an (und Erfolg in) melodischeren und enthärteten Fahrwassern. Seit geraumer Zeit besinnen sich die Briten jedoch mehr und mehr wieder auf ihre Wurzeln, das neueste Album „Medusa“ stellt den vorläufigen Endpunkt dieser Entwicklung dar: „ New-old Paradise Lost is just amazing“ freut sich das Internet über den gebotenen Reigen an schwerer, erdiger Gitarrenarbeit, umrahmt von den typischen, gravitätischen -Trademark-Melodien. Denn bei aller Wandelbarkeit hat sich die Band ihre wiedererkennbare Eigentümlichkeit bewahrt: Ob man nun das Depeche Mode-haftige „One Second“ (1997), „Gothic“ (1991) oder „The Plague Within“ (2015) auflegt – dass es sich um ein Werk aus dem verlorenen Paradies handelt, ist in jedem Fall hörbar.
Pallbearer hatten in ihrem noch nicht zehnjährigen Bestehen zwar nicht nicht die Gelegenheit, Konsistenz in der Größenordnung ihrer Label- und zurzeit Tourkollegen zu beweisen, dennoch konnten sie mit ihren drei Alben auch außerhalb der Metalszene Aufsehen erregen und frischen Wind ins Doom-Game bringen. Ihr neuestes, hoch-ambitioniertes Opus „Heartless“ beglückte Fans und Kritiker und wird sicher einige neue Liebhaber finden, wenn es die US-Prog-Doomer am 29. Oktober in der Theaterfabrik vorstellen.
Und bitte, Leute: Kommt pünktlich! Denn die eröffnenden Portugiesen von Sinistro und ihre ätherisch-drückende Mixtur aus Shoegaze und Doom zu verpassen, wäre ein großer Fehler – und sich dieses herbstliche Schwermuts-Spektakel gänzlich entgehen zu lassen, natürlich ein noch viel größerer!
Tickets gibt’s hier.
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