„Bei Julia Fischer klingt das gleiche Stück selbst beim hundertsten Mal wieder frisch und unverbraucht, gleichsam extemporiert. Es ist schwer zu sagen, woran das liegt, denn Fischer spielt äußerst notengetreu, fast schon bieder, konservativ. Und das ist gut so. Denn sie hat es nicht nötig, auf sich oder die Musik durch mehr aufmerksam zu machen, als die Partitur hergibt. Immer wieder horcht man unwillkürlich auf, wenn sie eine neue unbekannte Nuance herausholt aus irgendeiner harmonischen Wendung, rhythmischen Finesse oder einem Nebenthema, das man ansonsten routiniert überhört hätte.“ (Bachtrack)
Hochexpressives und Hochkarätiges erwartet die Gäste der Philharmonie am 19. Januar 2020: die gebürtige Münchner Stargeigerin und Professorin Julia Fischer präsentiert das 1. Violinkonzert von Sergej Prokofjew, gemeinsam mit dem Orchestre National de France unter dem Dirigat von Emmanuel Krivine. Zur Eröffnung des Abends bringt der französische Klangkörper von Weltrang auch eines der Werke aus seiner Heimat mit – das Prélude à l’après-midi d’un faune von Claude Debussy, wegweisend für die Entwicklung zur modernen Musik.
Die abschließende sinfonische Dichtung Scheherazade von Nikolai Rimski-Korsakow mit dem berühmten Konzertmeister-Solo, das sich als Thema durch alle vier Sätze zieht, verleiht diesem Abend voller aufregender und aufwühlender Klänge einen gebührenden Abschluss.