„Die Hardcore-Wurzeln sollten beibehalten werden, aber hier und da ein bisschen Spaß und Melodie war uns wichtig“, sagt Comeback Kid-Sänger Andrew Neufeld über das neue Album der kanadischen Vorzeige-Formation, „Outsider“: Nach über fünfzehn Jahren liefert die Band mal wieder die eidesstattliche Versicherung, dass man nicht vergessen hat, was quality content ist, und befährt mit Hochgeschwindigkeit und Vergnügen den Mittelstreifen zwischen verkopften The Wave-Ausgeburten und eher plattem Pöbel-Punk.
Und am Ende des Tages ist es ja egal, was vor dem „Core“ steht: „Hard“ oder „Metal“ oder gar irgendwas mit „Post“.
Das wissen auch Every Time I Die, die mächtigen Zweiten im Bunde der Vier, die sich am 20. November die Bühne der Backstage Halle teilen. Unterwegs im „negative space between“ ziehen sie ebenfalls seit der Jahrtausendwende ihr ganz eigenes Ding durch: Ihr von dreckigem Southern Rock beeinflusster Stil bleibt steter Weiterentwicklung unterworfen, nach jedem neuen Album (zuletzt „Low Teens“, 2016) wundert sich der allgemeine Tonus, dass die beständig wachsenden Erwartungen schon wieder nicht enttäuscht wurden.
Knocked Loose haben bereits eine längere Kanada-Tour mit Every Time I Die hinter sich, die Band aus Kentucky hatte mit ihrer EP „Pop Culture“ einen kleinen Hype ausgelöst, ihre extrem grantige Mischung aus Hardcore und Sludge kann man seit einigen Wochen auch in Albumlänge bestaunen: Wer das für die Aufwärm-Kardio-Einheit des Abends hält, wird ein blaues Wunder erleben.
Higher Power packen den Stier aus einem anderen Winkel an den Hörnern: Ihre energetische, verquere, Funken sprühende Neuinterpretation der eher klassischen Hartwurst macht sie zu einer neuen starken Stimme aus England und zu einem guten Start in einen Abend, den man sich – wenn nicht schon geschehen – rot im Kalender anstreichen sollte, nicht zuletzt, weil Crowdsurfen sicher kein schlechtes Mittel gegen November-Depression ist!
TICKETS gibt es hier.
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