Tech Death besticht durch seine Schlagbohrer-hafte Präzision und Gewalt, digital aufgemotzte Double Bass-Drums rattern Millisekunden-genau in die Ohren, dazu unmenschliches Growlen, von Songtexten, die nicht zu verstehen meistens nicht unbedingt ein Verlust ist. Das Problem: Abgesehen von Schlagbohrer-Fans und -Kundigen werden wenige in der Lage sein, die Kunst, oder auch nur die Unterhaltung in diesem Treiben zu entdecken. Nicht so bei Cattle Decapitation: Die Gruppe profiliert sich seit Ende der 90er mit nachdrücklichen Statements zu Tier- und Menschenschutz –natürlich durch die Gore-verliebte Brille des Genres; aber leider ist ja die Engführung von Death Metal-typischen Eingeweide-Orgien und den Schlachthäusern der Massentierhaltung nicht allzu weit hergeholt. Überdem zeichnet sich vor allem das jüngere Schaffen der Kalifornier durch eine progressive Tendenz aus, im Zuge derer das drastische Knüppeln in Rock/Pop-Song-Schablonen gepresst wird: Eine explosive Mischung, die man zuletzt 2015 auf dem viel gelobten Album „The Anthropocene Extinction“ bewundern durfte, und die sich auch für das Ende November anstehende neue Album der Band, „Death Atlas“ ankündigt.
Noch vor Erscheinen der Platte kommen Cattle Decapitation schon nach München, nämlich am 6. November 2019 in die Backstage Halle. Mit dabei sind Osiah, und die hiesigen Tortureslave.