Inferno – Blackened Halo im Backstage Club (Konzertbericht)

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Es gibt so einige Metal-Bands in München, was zwangsläufig daran liegt, dass die bayerische Landeshauptstadt seit eh und je als Metropole der Gitarrenklänge gilt – dementsprechend bilden sich zahllose Gruppierungen aus jungen Musikern. Mal klappt es weniger, aber manchmal funktioniert es. Und dann steht irgendwann der große Tag bevor: die erste Platte erscheint. So bei Blackened Halo, Münchner Thrash/Groove Metal-Truppe, geschehen im November, als ihr Album „Slaves Of Salvation“ nach langer Vorbereitungs- und Aufnahmezeit endlich fertiggestellt erschien. Nun, am 17. Januar 2020 im Backstage Club, gilt es, diese Tatsache zu begießen – mit einer Flut an Riffs!

Tatkräftige Unterstützung bekommen die Musiker von KRUG, die den Abend eröffnen und Lieder ihrer ersten und bis dato einzigen EP „World War“ spielen. Ein ordentliches Packet Thrash Metal, das abgelöst wird von den Lokalmatadoren Reverend Hound, die etwas weniger ruppiger an die Sache rangehen, aber mit ihrem ausgefeilten Heavy Metal nicht weniger die Boxen zum Beben bringen lassen. Die Gitarren sind überprägnant, aber schaden tut das der Stimmung nicht – der Applaus ist laut, die Musik sowieso. Besonders stark: Frontmann Wolfgang Gräbner mit seinen teils überraschend hohen Clean Vocals.

© Philip Kroos

Blackened Halo gehen es da um 21:40 Uhr etwas roher an – das Licht geht irgendwann einfach aus, das Intro startet, und plötzlich rast die Gitarre zu „Sorrow“ bereits los. Die Vocals sind zwar übermäßig laut, die Gitarren dagegen etwas zu leise (zumeist in dem Genre ja das Gegenteil), aber das Gesamtbild ist stimmig und repräsentiert die harten Lieder zwar nicht ganz so druckvoll wie auf der CD, aber allemal äußerst mosh-tauglich. Frontmann Luka Schwarzlose grunzt sich durch die genre-typischen Themen, das Publikum grölt durchgehend den Namen des Bassisten und die Band selbst bedankt sich freudestrahlend, dass der Club so voll geworden ist. „Da sag noch einer, die Metalszene in München sei tot!“

Auf der Setlist steht natürlich das gesamte Debüt-Album, zuzüglich der ausstehenden Songs der EP „Into Oblivion“ und der unveröffentlichte, aber äußerst treibende „Human Parasite“. Auch einige Cover-Lieder haben es ins Programm geschafft, manche sind dabei fast schon zum fixen Repertoire der Band geworden. „N.I.B.“, bekanntermaßen von den legendären Black Sabbath, hat dabei sogar den Platz des Bonus-Tracks auf dem Album inne. „Ace Of Spades“ von Motörhead wiederum ist der klassische Abschluss, den es nach satten 90 Minuten Metal auch hier geben muss. Zwar ist in puncto Performance und Abwechslung doch noch Luft nach oben, aber nicht nur das Debüt, sondern auch der Auftritt beweisen: Blackened Halo sind auf dem bestmöglichen Weg!

Setlist: Sorrow (& Madness) / Bite The Curb / Knockout / Human Parasite / Inferno / King Of The Kill (Annihilator cover) / Sanctuary / The Evil One / My Creation / Hail To The Omega / Rivers Of Solitude / Chaos Rising / Aces High (Iron Maiden cover) / Realm Of The DeadZugaben: N.I.B. (Black Sabbath cover) / Witch Hunt / Ace Of Spades (Motörhead cover)

Bericht: Ludwig Stadler