Auf ihrer kleinen Europatour kommen sie zum Glück auch nach München: August Burns Red spielen am 4. Dezember 2019 im Backstage allerfeinsten Metalcore. Die Band aus Pennsylvania gilt als experimentierfreudig bei ihrer Musik, was man auch an den vielen unterschiedlichen Einflüssen merkt. Bekannt ist sie vor allem für ihre genialen Breakdowns und die stetige Weiterentwicklung ihres Musikstils. Die bekennenden Christen brachten 2017 ihr achtes Album Phantom Anthem raus, das von vielen als ihr anspruchsvollstes Werk bezeichnet wird. Seitdem ist es ruhiger um die Band geworden, doch war es anscheinend nur die Ruhe vor dem Sturm, denn ihr Live-Auftritt lädt wie immer zum Abgehen ein.
ERRA spielt als Vorband ab 20:15 Uhr ein 45-minütiges Set. Der Progressive Metalcore der noch jungen Band, die sich erst 2009 in Alabama gegründet hat, ist fetzig. Die Growls von Frontman Joseph Thomas Cavey werden perfekt durch den klaren Gesang von Gitarrist Jesse Cash ergänzt. Ihr Stil erinnert sehr an As I Lay Dying, die auch ihre Hauptinspiration darstellen und die sie auf ihrer Tour 2018 begleiteten, wie wir berichteten. Anfangs noch verhalten, geben sie ab dem Song „Drift“ richtig Gas und motivieren die Leute vor der Bühne zum ersten Moshpit.
Set: Disarray / Monolith / Irreversible / Luminesce / Eye of God / Ghost of Nothing / Drift / Rebirth / Skyline / Breach /
Die Jungs von August Burns Red sind ab der ersten Sekunde voll da, ebenso die Fans, die sich sichtlich auf diese einzigartige Tour freuen, die die Amerikaner zelebrieren – das gesamte „Constellations“-Album steht zum 10-jährigen Jubiläum auf dem Plan, dazu gibt es natürlich ein paar Perlen der weiteren Werke. Die Musiker sind extrem gut aufeinander eingespielt und strahlen eine großartige Power aus. Die Breakdowns und die genialen Riffs mit den komplizierten Abfolgen gestalten die Songs perfekt. Es ist kein Wunder, dass die Musiker bereits zwei Nominierungen bei den Grammy Awards in der Kategorie „Best Metal Performance“ erhalten haben. In ihrer Performance sind sie Profis. Gerade Sänger Jake Luhrs versteht es meisterhaft, zwischen den tiefen Growls und den schrillen Screams zu wechseln. Matt Greiner legt dann mit einem phänomenalen Drum Solo am Anfang der Zugabe noch eins drauf. Diese Band weiß, was sie tut, und es macht richtig Spaß, ihnen dabei zuzusehen. Um 22:40 Uhr endet das knapp 75-minütige Set.
Set: Thirty and Seven / Existence / Ocean of APathy / White Whashed / Marianas Trench / The Escape Artist / Indonesia / Paradox / Meridian / Rationalist / Meddler / Crusades – Zugabe: Ghosts / Invisible Enemy / Empire / Composure