In einem Bett in einem billigen Motelzimmer liegen, draußen ziehen die Lastwagen und vor dem inneren Auge das eigene Leben vorbei. Aus dem tragbaren Kassettenspieler auf dem Fußboden schwebt eine hohe, dabei dunkel gefärbte Frauenstimme, begleitet von tief gestimmter Akustikgitarre… „You put the pill inside the petal / And it runs white / You put the petal in your mouth / You put your blood into the metal / And it runs white“: Düstere Folksongs von abgefuckter Reinheit, angereichert mit verzerrten E-Gitarren – na, um wen könnte es sich handeln?
Richtig: Chelsea Joy Wolfe, die amerikanische Advokatin der Dämmerung, die zwar die Freude aus ihrem Namen verbannt hat, nicht jedoch Kraft und Energie aus ihrer Musik. Diese Energie mag es auch sein, die ihre Songs so faszinierend macht (was auch die Macher von Game Of Thrones gespürt haben) und sie von jeglichem Befindlichkeits-Bardentum abhebt.
Diese Ausnahmekünstlerin kann man nun am 30. Juli im Hansa 39 des Feierwerk erleben: Gespannt sein darf man nicht nur auf die Musik, die sich vor allem auf dem letzten Album „Hiss Spun“ nachdrücklich in den Bereich von Sludge und Doom Metal hineinbewegt, sondern natürlich auch auf die Person(a) Chelsea Wolfe: Von jemandem, der in den ersten Jahren seines Musikerdaseins vornehmlich mit verschleiertem Gesicht spielen musste, um die Bühnensituation psychisch zu meistern, ist sicherlich kein distanziert heruntergespielter Auftritt zu erwarten.
Tickets sind HIER erhältlich.