Stitch – Wage War im Strom (Bericht)

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Ein unbekannter Name in der Metal-Szene sind Wage War schon längst nicht mehr, sind sie doch konstant für starken Output und mächtige Songs bekannt. Ob das Erfolgsalbum „Deadweight“, ihr Stilwechsel in der Pandemie mit „Manic“ oder ihr neuestes und zugleich beeindruckendstes Machwerk: „STIGMA“.  Gekonnt vermischen sie Härte, Melodie und Rhythmik und erschaffen richtige Hymnen, die großen Anklang finden. Eine ausführliche Headliner-Rutsche in Europa hat das Album noch nicht bekommen, aber für eine Support-Tour von Papa Roach kommen sie nun nach Deutschland. Da München allerdings hier nicht auf dem Plan steht, nutzen Wage War die Gunst der Stunde und beginnen ihre Konzertreise mit einem eigenen Konzert am 22. Januar 2025 im Strom.

Trotz der recht kurzfristigen Ankündigung ist das Strom restlos ausverkauft, dementsprechend eng und kuschlig ist es bereits, als Monosphere um 19:30 Uhr die Bühne betreten. Zwar ist ihr Progressive Post-Metal deutlich getragener als die Musik des Headliners und erinnert teilweise an Heaven Shall Burn mit weniger Core-Riffs, auch hat Frontmann Kevin Ernst noch mit einer Erkältung zu kämpfen, dennoch weiß die Band aus Mainz vollends zu überzeugen und erntet reichlich Applaus von den Münchner*innen.

© CAA

Volle Aufmerksamkeit richtet sich auf die Bühne, als es sich um 21:30 Uhr verdunkelt und man die Intro-Lichtshow von Wage War bewundern kann. Etwas zu groß ist die Produktion für das recht intime Strom, aber störend ist das kaum – schon bei „The Show’s About To Start“ wird klar, dass man voll auf die Arena-Shows mit Papa Roach eingestellt ist und einen dementsprechenden Sound auffährt: wuchtig, messerscharf und hart. Das neue Album der Kalifornier passt dafür natürlich bestens: „Stigma“ arbeitet sehr rhythmisiert und erinnert in Songs wie „Self Sacrifice“ und „Happy Hunting“ an abgehakten NuMetal im Stil von Static-X. Das kommt an, lässt die Menge fleißig moshen und bringt ein wenig Bewegung in das ansonsten recht eng stehende Publikum.

Am Ende geht der Auftritt zwar nur rund 65 Minuten, aber das liegt auch daran, dass Wage War ihre 17 Lieder zackig durchfeuern. Kleine Momente des Durchschnaufens gewähren sie mit „Gravity“, „Blur“ und „Circle The Drain“, ansonsten folgt ein harter Song dem nächsten. Beachtlich ist vor allem, dass der gutturale Frontmann Briton Bond mittlerweile auch cleanen Gesang erlernt hat und diesen eindrucksvoll bei „Magnetic“ zur Schau stellt – gerade in Kombination mit dem Gesang von Gitarrist Cody Quistand sehr harmonisch. Die großen Momente sind am Ende aber dann doch die, wo Clean-Gesang weit entfernt ist: „Stitch“, „The River“ oder das abschließende „Manic“. Kurz und intensiv, aber am Ende streifen die Münchner*innen mehr als zufrieden nach diesem Konzert aus dem Strom heraus. So darf ein Jahr musikalisch starten!

Setlist: The Show’s About To Start / Self Sacrifice / Low / Stitch / Gravity / High Horse / Godspeed / NAIL5 / Hollow / The River / Circle The Drain / Blur / Tombstone / Happy Hunting / Magnetic / Is This How It Ends?Zugaben: Manic

Bericht: Ludwig Stadler

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