„So-home-where, someone must bow“ – na, Ohrwurm gesetzt? Ja, die norwegischen Prog-Posterboys sind back in town, diesmal ohne Devin Townsend, aber mit neuem Album – und was für einem: sich (endgültig) aus der Prog-Metal-Ecke freigeschwommen habend agieren die Ziehsöhne Ihsahns auf „Malina“ befreiter denn je.
Strebertum hat man dem Hemden-tragenden Kollektiv um Sänger Einar Solberg vorgeworfen – wie auch immer, unbestreitbar ist, dass Leprous längst in der Königsklasse des modernen Prog operieren, Neider hin oder her. Nicht konkurrenzlos, aber selten erreicht ist ihre Fähigkeit, anspruchsvolle Kompositionen mit großen Melodien zu einem großen Ganzen zu vereinen, das im Großen und Ganzen nach etwas ganz Großem und eben nicht wie artifiziell-verfrickelter Schlager klingt.
Gleich und gleich gesellt sich gern, heißt es und in der Tat punkten die Tour-Kollegen der leprösen Nordmänner, die isländischen Agent Fresco mit ähnlichen Qualitäten: Große Melodien, eine sich aus Math Rock herleitende Komplexität, große Wirkung. Doch die Musik der Agenten ist leichter, verspielter, weniger breitbeinig – eine Konkurrenz dürfte sich demnach nicht ergeben, dafür ein harmonisches Miteinander.
Konkurrenz droht den versammelten Nordlichtern aber ganz massiv von Seiten der australischen Formation AlithiA, die ihre ungleich urwüchsigere Variante von progressivem Space Rock unberechenbar aus allen Rohren feuert und sich auch durch krankheitsbedingten Sängerausfall nicht bremsen lässt: Kurzerhand engagierte man die Sängerin der russischen Iamthemorning als Ersatz – das perfekte Mittel, um sich aus der Freitagabend-Müdigkeit wachzuträumen.
Einen Sänger brauchen Astrosaur erst gar nicht: Eine Mixtur aus „Space Rock, Stoner Rock, Psych, Doom Metal and a subtle hint of heavy progressive jazz“ spuckt der Genregenerator, befragt nach dem diesjährig erschienenen Debütalbum der Norweger, aus. Sollte man unbedingt mitnehmen – was natürlich auch für diesen hochkarätig besetzten Abend als Ganzes gilt, der obendrein mit sehr fairen Ticktetpreisen lockt.
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