„Seinen Bach zerlegt er in dessen Bestandteile, seinen Beethoven geht er so trotzig hämmernd und so enorm klug zugleich an, dass die gewagte Dekonstruktion immer wieder zu echten Erkenntnisakten führt. Ivo Pogorelich wird seinem Ruf als Exzentriker der schwarz-weißen Tasten mal wieder absolut gerecht – sein Recital in der Elbphilharmonie im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festivals verstört und begeistert.“ (welt)
Seine Karriere begann mit einem Skandal: unter anderem die große Martha Argerich verließ aus Protest die Jury des Chopin-Wettbewerbs, weil man ihn nicht ins Finale ließ – Ivo Pogorelich. Und auch im weiteren Verlauf seines künstlerischen Lebens polarisiert er wie nur wenige seiner Kolleg*innen – insbesondere seine Neuauslegung jeglicher (auch vorgeschriebener) Dynamiken und Tempi spaltet seine Hörerschaft in Bewunderer und Verächter.
Nach einer längeren Konzertpause und München-Abstinenz besucht er am 21. Februar 2021 das Prinzregententheater, mit Werken von Johann Sebastian Bach, Frédéric Chopin und der Sonate Nr. 22 von Ludwig van Beethoven im Gepäck. Als Krönung des Abends spielt er Maurice Ravels Gaspard de la nuit. Dessen letzter Satz Scarbo wird regelmäßig genannt, wenn es um das schwerste Klavierstück geht – Pogorelich gilt seinerseits als einer der besten Interpreten dieses hochkomplexen Werkes. Dieser Abend bietet eine rare Gelegenheit, den kroatischen Ausnahmepianisten in einem kleineren Rahmen zu erleben – mit bekannten Stücken, die aber sicher in einer unbekannten Weise erklingen werden!