King Crimson – am 16./17. Juli in der Philharmonie im Gasteig

 

© David Singleton

„Said the straight man to the late man / ‚where have you been?‘ / ‚I‘ve been here and / I‘ve been there and / I‘ve been in between“. Und trotz aller Abwege sind sie still around, King Crimson, die legendäre Band um Robert Fripp. Die Band, die das „progressive“ in Progressive Rock wirklich ernst nimmt, die sich auch jetzt noch weiterentwickelt, da es schon wieder „fortschrittlich“ ist, die 70er zu kopieren. King Crimson, das ist nicht nur eine Rockband, das ist ein musikalischer Leviathan, der sich über fast zehn Inkarnationen des immer wieder für aufgelöst erklärten Kollektivs, das seit 1968 mehr als 20 Musiker verschlissen hat, sowie über zahlreiche Side-Projekte erstreckt.

1968 – somit feiert der scharlachrote König diesjährig seinen 50-jährigen Geburtstag. Das muss gefeiert werden, und das tun Fripp und seine Mannen mit einer dreiteiligen, ausgedehnten Tournee, die sie im Sommer und Herbst durch ganz Europa, im Winter nach Japan – und am 16. und 17. Juli nach München in die Philharmonie am Gasteig führt. Ebenso leviathanisch wie die Band selbst darf man sich die beiden Konzertabende vorstellen: „Gitarre, Bass, Schlagzeug, fertig“ ist mit Robert Fripp nicht zu machen. Ganze acht Musiker – davon drei(!) Schlagzeuger – werden ein dreistündiges Set bestreiten, welches, neben neuen, sechs noch nie live gehörte Stücke aus dem Backkatalog der Band beinhalten wird. Wobei natürlich bei den Improvistationskünstlern, die in dieser Caput-kaputt-Kapelle beheimatet sind, jedes Stück irgendwie „noch nie live gehört“ ist. Immer wieder den gleichen alten, das Klassiker-Album kopierenden Schuh herunterspielen und dann als Zugabe „Smoke on the Water“ (oder Vergleichbares) , das ist die Sache der Engländer nicht.

Und genau das ist es auch, was King Crimson auch im Jahre 2018 zu einem wichtigen, einem spannenden Act macht: Nicht ihr (sicherlich auch) gepflegter Legendenstatus, keine gefühligen Nostalgie-Gigs, sondern ihr unausgesetztes Streben nach dem Neuen, sei es auch in der Neuinterpretation. Wir erinnern uns, das progressive Element…

Und wir erinnern uns auch daran, hier oder hier Karten zu beziehen!