Wer erfolgreich sein will, braucht einen kurzen, prägnanten Bandnamen – oder muss richtig gut sein. Queens of the Stone Age war ursprünglich ein Spitzname, den Produzent Chris Goss Josh Hommes erster Band Kyuss verpasst hatte. Nachdem die Stonerrock-Institution in die Brüche gegangen war, klaubte sich Homme aus deren Überresten eine Handvoll Musiker zusammen und setzte mit dem selbst-betitelten Albumdebüt, dem wesentlich erfolgreicheren „Rated R“, sowie den Meilenstein „Songs for the Deaf“ zu einem Höhenflug an, der, ungeachtet mancher Turbulenzen, bis heute anhält und die Queens zu einer der relevantesten zeitgenössischen Rockbands macht.
Obzwar Homme das einzige verbliebene Gründungsmitglied ist, steht ihm seit nunmehr fast zehn Jahren ein relativ konsistentes Line-Up zur Seite, um die musikalische Vision des Meisters, die sich schon längst aus der Stonerrock-Nische freigeschwommen hat, in den unnachahmlichen QotSA-Sound zu übersetzen – von dem auch Rock-Veteran Iggy Pop unlängst profitierte, dem Homme zu einem der denkwürdigsten Alben seiner Karriere verhalf.
Die Queens lassen sich gerne Zeit (mitunter bis zu sechs Jahren), bis sie sich wieder zu Wort melden. Das mag zwar des Hörers Geduld auf die Probe stellen, im Gegenzug werden die großen Erwartungen, die vor jedem Release auf der Band lasten, kaum jemals enttäuscht. Man erwartet nicht, eine neue QotSA-Platte sogleich zu lieben: Waren die vergangenen vier Jahre gerade genug, um zu erkennen, welch großer Wurf Homme und seiner Mannschaft mit dem düsteren „…Like Clockwork“ gelungen ist, gilt es sich nun, mit „Villains“ auseinanderzusetzen.
Fast auf den Tag genau vier Jahre, nachdem sie im Zenith „…Like Clockwork“ auf die Menge losließen, kehrt die Band (in gleicher Besetzung) auf diese Bühne zurück. Und wie am 05. November 2013, so wird mit Sicherheit auch am 10. November 2017 die Performance erstklassig und die Stimmung ausgelassen sein.
Mit einer solchen Erwartungshaltung stehe ich offenbar nicht allein da, denn leider sind die Karten bereits vergriffen. Fans müssen also auf Rückläufer hoffen – manchmal hat man ein paar Tage vor dem Konzert Glück!
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