Spider-Man: Far From Home – Filmkritik

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© 2019 Sony Pictures Entertainment

Regisseur: Jon Watts

Genre: Actionkomödie, Superheldenfilm

Produktionsland: USA

Kinostart4. Juli 2019

Laufzeit: 2 Std. 9 Min.

 

ACHTUNG: Spoiler zu Avengers: Endgame! Natürlich aber nicht zu Spider-Man.

Manchmal ist es schier erstaunlich, in welcher Geschwindigkeit neue Marvel-Filme auf die Leinwand kommen. Dass jährlich ein neuer Film des Comic-Universums erscheint? Lange nicht mehr ungewöhnlich. Mittlerweile sind es bereits mehrere pro Jahr, viele bauen aufeinander auf. Mit „Avengers: Endgame“ wurde erst im April die Phase 3, die Ära der ersten Avengers um Iron Man und Captain America langsam beendet, nun geht es weiter mit „Spider-Man: Far From Home“, der direkt an die Ereignisse anknüpft und Tom Holland als neuen Peter Parker seinen zweiten Solo-Film beschert. Sony Pictures bringt uns das neueste Abenteuer am 4. Juli 2019 auf die großen Kino-Leinwände!

Tony Stark ist tot. Die Ereignisse aus dem letzten großen Kampf treffen Peter Parker (Tom Holland) hart, denn er hat nicht nur seinen Leader, sondern auch Mentor verloren. Um etwas Abstand zu gewinnen, fährt er mit seiner Klasse auf Expeditionsreise durch Europa. Sein großes Ziel: nicht die Welt retten, sondern einfach nur MJ (Zendaya) seine Liebe auf dem Eiffelturm gestehen. Dazwischen grätschen ihm allerdings Nick Fury (Samuel L. Jackson) und Mysterio (Jake Gyllenhaal), die seine Hilfe bei der Bekämpfung von elementaren Monstern brauchen. Das kommt Parker, der noch immer mit seiner Trauer um Stark kämpft und doch eigentlich nur Zeit mit Freunden und Schwarm verbringen wollte, äußerst ungelegen. Und außerdem ist sowieso nichts, wie es scheint…

© 2019 Sony Pictures Entertainment

Zugegeben, es ist schwer über diesen letzten Film der Phase 3 zu schreiben. Allein die Grundvoraussetzung ist ein Spoiler-Gerüst des letzten Avengers-Films. Und natürlich fehlt die zahlreiche Unterstützung von allseits bekannten Superhelden, wie bereits in den letzten Filmen immer wieder üblich. Umso besser, dass der Film sich also allein auf Spider-Man, seine Gefühlswelten als Superheld, aber auch explizit derer als Peter Parker bezieht. Regisseur Jon Watts schafft es, diese deutlich darzustellen, gibt aber der Figur an sich zu wenig Zeit, tatsächlich etwas entwickeln lassen zu können – die Effekte, der Krawall, die „aufregenden“ Szenen stehen so im Fokus, trotz der Nicht-Überladung, dass man über Parker und sein Gefühl zu MJ fast zu wenig mitbekommt.

© 2019 Sony Pictures Entertainment
© 2019 Sony Pictures Entertainment

Tom Holland und Zendaya in ihren zu wenigen gemeinsamen Auftritten können aber absolut verzaubern, sie dürften problemlos als Leinwandpaar 2019 gelten, so herzergreifend ist die Kommunikation der Beiden. Und auch wenn man sich als Besucher nicht sattsehen kann an der versprühten Chemie, spielt natürlich wieder eine Übermacht gegen den jungen Parker die größere Rolle. Spannenderweise verlässt man sich dieses Mal nicht auf außerirdische Wesen oder übermächtige Kräfte, sondern, ganz im Sinne von Starks Andenken, auf die Wunder der Technik und wie diese funktionieren können. Wie von Marvel zu erwarten, gelingt es natürlich, die Visionen der Creative Director in allerbestem CGI umzusetzen, zudem man mit dem digitalen Gegner eine kreative, neue Komponente gefunden hat, die im MCU bisher noch nicht so zu sehen war. Und ja, nach etlichen Filmen um Iron Man und seinen Kumpanen gerät man manchmal schon an die Grenze des Wiederholens – das wird hier großartig umgangen.

Fazit: Witzig, spritzig und innovativ geht es in „Spider-Man: Far From Home“ einher. Marvel setzt sich selbst ein schönes Ausklingen einer Ära, ohne zu groß aufzufahren. Holland und Zendaya könnten kaum mehr Glücksgefühle versprühen, dennoch fehlt etwas der Fokus auf Peter Parker in all dem Schlachtengetümmel. Insgesamt aber eine deutliche Steigerung zum Vorgänger – der nächste Teil kann kommen!

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