Dark Easter Metal Meeting – am 31. März und 01. April 2018

Was ist am ersten April? Ostern! (Kein Scherz.) Und um dieses Fest des Lebens und Lichts gebührend zu feiern, hat der Osterhas(s)e ein paar schwarze Eier aus feinstem Schwermetall auf den drei Bühnen (Werk, Halle, Club) des Backstage verteilt.

Eigentlich beginnt der Spaß, der sich Dark Easter Metal Meeting nennt, schon am Karsamstag (31. März) – wohl dem, der sich nicht für einen Tag entscheiden muss!

Das DEMM findet seit 2012 statt, 2017 erstmals zweitägig. Neu an der diesjährigen Inkarnation ist, dass an beiden Tagen gleich viele, nämlich 17 Bands zu sehen sein werden – sympathisch, dass dieses Mehr an Lineup nicht zuletzt durch Kapellen aus der näheren und etwas ferneren Umgebung erreicht wird.

Tag 1

Mit Bloodbath und Shining stehen für den 31. März zwei skandinavische Hochkaräter als Headliner fest: zweimal bester schwedischer Death Metal aus.. naja, aus Schweden!
Nachdem das Allstar-Projekt Bloodbath Mikael Åkerfeldt und Peter Tätgren als Sänger verschlissen hat, hat jetzt ein dubioser und völlig unbekannter Knabe namens Nick Holmes diesen Posten inne. Diese Tatsache könnte etwas damit zu tun haben, dass Holmes‘ Hauptband Paradise Lost so kurzfristig die abgesprungenen Katatonia ersetzen konnte.

Bethlehem sind wohl eine der vielgestaltigsten deutschen Metalbands; unmöglich, einfach irgendwo in ihre Diskographie einzusteigen. Mir dem letzten Album „Bethlehem“ sind sie aber wieder eine gutes Stück zu den sicken Depri-Metal (mit wie stets kryptischen Texten) zurückgekehrt, der ihnen mit „Dictius te necare“ einiges an Bewunderung eingebracht hat.
Auch Dark Fortress und Agrypnie gehören zur deutschen BM-Oberliga: Erstere konnten mit ihrem zunächst linientreuen Schwarzmetall auch international Erfolge einheimsen. In neuerer Zeit zeigt sich die Band aber zunehmend experimentierfreudig. Letztere sind aus der Asche von Nocte Obducta entstanden und ergehen sich seither in melancholischem Post-BM.
Gut, dass die Spanier Noctem nicht am gleichen Tag wie Belphegor spielen, ihr angriffslustiger Blackend Death Metal wäre jenen gegenüber durchaus konkurrenzfähig.
Ultha kommen aus Köln und sind für ihren dunkel rollenden, verzweifelt-romantischen BM bekannt und beliebt.

Sun of the Sleepless ist ein deutsches Ein-Mann-Projekt und eine der nicht wenigen auf dem diesjährigen DEMM vertretenen Bands aus dem Stall von Prophecy. Auf der Speisekarte steht hier grenzgängerischer BM, der mit Ambient- und Elektronic-Einflüssen sympathisiert.
Mit Aura Noir gibt es zudem „Unholy Thrash Metal“ auf die Ohren – wie elegant der nun klingen mag, kann man ebenfalls auf DEMM belauschen.
Mit Just Before Dawn gibt es kriegerischen Death Metal aus England/Schweden zu hören.
Wie ein paar andere Bands beehren auch Eïs aus Nordrhein-Westfalen das DEMM nicht zum ersten Mal. Wo, wenn nicht hier, sollte ihr winterlicher BM auf offene Ohren stoßen?
Unlight sind eher konservativ: Aggressiver BM mit Patronengurt und in schwarzweiß!

Enisum aus den italienischen Bergen gehen wesentlich ruhiger und naturverbundener zu Werke. Angenehmerweise scheint der Band inzwischen klargeworden zu sein, dass sie ihren atmosphärischen BM lieber in guter Gesellschaft, denn auf NSBM-Festivals zum Besten geben will.
Mit Pequod (Thrash) und Commander (Death Metal) sorgen zwei Münchner Acts für Stimmung.
Lebenssucht haben erst eine EP (mit dem schönen Titel „Fucking my Knife“) fabriziert, dort dargebotene Aggro-Trauer ist aber definitiv ein Hinhören wert.
Gleiches gilt für das bayerische Untergrund-Projekt Ewigeis, das sich dem norwegischen Nostalgie-BM verschrieben hat.

 

Tag 2

Den beiden Headlinern des Ostersonntags dürfte München nicht fremd sein: Paradise Lost waren ja erst Ende Oktober auf Tour hier und die Satansbraten aus Salzburg, Belphegor, stammen sowieso mehr oder weniger aus der Gegend.
Naglfar aus Schweden wollen nicht mit Nagelfar aus Deutschland verwechselt sein: Ihr melodischer und sehr eingängiger BM funktioniert live bestimmt blendend.
Secrets Of The Moon sind eine deutsche Institution in Sachen düsterer Erleuchtungs-Metal – auf ein Genre lässt sich die Band ohnehin nicht festnageln.
Desaster aus Koblenz scheren sich einen Dreck um Trends – und prügeln ihren harten Black/Thrash seit Jahren durch die Lande.

Dass der melodische, in eher gezügeltem Tempo marschierende BM, den Uada spielen, nicht auf einer gewissen Trendwelle reitet, kann man nicht behaupten – der Qualität tut das natürlich keinen Abbruch.
Man kann wohl sagen, dass der zweite DEMM-Tag nur bedingt für Puristen geeignet ist: Nicht nur fischt einer der Headliner (die ursprünglich angedachten Katatonia noch etwas mehr als ihre Ersatzmannschaft  Paradise Lost) nicht selten in Nicht-Metal-Gewässern, mit Dool, Novembre und Impure Wilhelmina stehen auch drei Bands auf den drei Backstage-Bühnen, die ein grandioses Spektrum zwischen Progressive Metal und Okkultrock abdecken (Dool), Gothic/Doom/Death mit poppigem Gesang (Novembre) oder versierten Rock mit einem Hang zu eisig-wütenden Metalanklängen (Impure Wilhelmina) spielen .

Wem das nicht passt, der kann sich vielleicht eher mit Dawn Of Disease aus Osnabrück anfreunden, die einen rasanten, angeschwedelten Death Metal zur Schau stellen.
Mit Nocturnal Depression und Freitod ist auch die (Überraschung!) DSBM-Fraktion bedient, wobei letztere auch explizit Klargesang und rockige Elemente verwenden.
Mit Anomalie gibt es spirituell angehauchten Post-BM aus der Art of Propaganda-Rige.
Ein besonderes Schmankerl ist die polnische Band Furia: abseitiger BM, auf den einzulassen sich definitiv lohnt!
Weitere Beasts from the East sind Thaw (noisiger, schleppender BM aus Polen) und Au-Dessus (rauer, lichter Post-BM aus Litauen).
Die Niederbayern von Morgengrau spielen schnellen, melodischen BM.

Und wer ebenfalls etwas spielt, nämlich mit dem Gedanken, sich das Fest der Auferstehung derart zu versüßen, findet HIER Karten.

Lineup:

31. März 2018:
BLOODBATH + SHINING + BETHLEHEM + DARK FORTRESS + AGRYPNIE + NOCTEM + ULTHA + SUN OF THE SLEEPLESS + AURA NOIR + JUST BEFORE DAWN + EIS + UNLIGHT + ENISUM + PEQUOD + COMMANDER + LEBENSSUCHT + EWIGEIS

01. April 2018:
PARADISE LOST + BELPHEGOR + NAGLFAR + SECRETS OF THE MOON + DESASTER + UADA + DOOL + DAWN OF DISEASE + NOVEMBRE + NOCTURNAL DEPRESSION + ANOMALIE + FURIA + THAW + AU-DESSUS + IMPURE WILHELMINA + FREITOD + MORGENGRAU

Running Order:

 

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