All We’ve Become – Master im Backstage Club (Konzertbericht)

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Für viele sind Master die Mitbegründer des Death Metal. Seit nunmehr 34 Jahren sind die ursprünglich aus den USA stammenden Death-Metaller um Frontmann Paul Speckmann nun schon auf den Bühnen dieser Welt unterwegs. Im Rahmen ihrer „The End Of The World“ Tour haben sie dieses Jahr auch am 1. Oktober 2017 im Münchner Backstage Club Halt gemacht.

Den Abend eröffneten die weit hergereisten Neukaledonier (Frankreich) Redsphere. Die Anreise hat sich für das Quartett allerdings nur bedingt gelohnt, denn so früh war der Club leider kaum gefüllt. Mit einer soliden, jedoch etwas statischen Performance verabschiedete sich der Opener dann nach einer halben Stunde auch schon wieder und machte die Bühne frei für Grimgod. Die Thüringer Southern-Metaller machten mit ihrem Metal-Überraschungsei und einigen mitgebrachten Fans schon deutlich mehr Stimmung, allerdings wusste der ein oder andere Death-Metaller auch nicht wirklich etwas mit dem Act anzufangen, denn mit dem Tour-Motto „End of the World“ hatte das Ganze, wenn auch eine angenehme Abwechslung, wenig zu tun.

Als nächstes waren die groovigen Leave Scars an der Reihe. Noch etwas voreingenommen von dem Namen und Schriftzug, der eher an eine NuMetal-Band der frühen 2000er erinnert, überzeugten die Belgier auf ganzer Linie. Ein Highlight des Abends, das auch der immer voller werdende Club zu schätzen wusste. Zwar waren bis jetzt, entgegen den Wünschen der Band, die Bewegungsexperten im Zentrum noch etwas arg schüchtern, aber dem Gesamtpaket schadete das nur geringfügig. Alles in allem bisher definitiv der stärkste Act des Abends.

Discreation starteten dann bereits als VIERTE Band in den Abend. Nach bereits drei Bands der harten Gangart wurde es langsam etwas anstrengend. Der zwar qualitativ hochwertige, jedoch vom Tempo, Vocals und Riffs doch sehr monotone Sound der Band half an dieser Stelle dann nicht wirklich. Der Stimmung allerdings tat dies keinen Ablass, denn es wurde immer voller. Die Band kam gerade wegen ihrer kompromisslos harten Töne bei den härteren Death Metal-Fans sehr gut an. Authentische Performance inklusive Bodenvibration, man rückte zu dem Versprechen eines unvergesslichen Death Metal-Konzerts deutlich näher.

Jetzt aber, nach mehreren Stunden des Wartens, war es endlich soweit: Master! Paul, der zuvor fleißig am Merchandise zugegen war, und Konsorten betraten die Bühne. Das erste Mal an diesem Abend, an dem wirklich jeder bei der Sache ist. Mit einem flüssigen, abwechslungsreichen Lauf durch die nunmehr über 30-jährige Bandgeschichte wirkte die Menge gänzlich zufrieden. Die trockenen, für Death Metal doch ungewöhnlich scherzhaften, Ansagen und eine mehr als erkennbare Bühnenerfahrung halfen Speckmann sichtlich, seine Band zielsicher durch den mittlerweile späten Abend zu navigieren. Als krönenden Abschluss gab es dann noch mit „Children of the Grave“ ein Black Sabbath-Cover, nach einer knackigen Setlist, die nur wenige Wünsche offen ließ. Viertel vor 12 war dann Schluss, eine Zugabe gab es dann nicht mehr, was sicherlich auch mit der Uhrzeit zu tun hatte.

Fazit: Alles in allem war es ein wirklich solider Death Metal-Abend mit einem wirklich starken Preis-Leistungs-Verhältnis. Dennoch sei gesagt, dass fünf Bands eventuell ein bisschen zu viel des Guten waren. Nichtsdestotrotz gibt es hiermit eine ausdrückliche Empfehlung, sich das nächste Master-Konzert nicht entgehen zu lassen, wenn man etwas mit Old-School Death Metal anfangen kann.

Bericht: Luka Schwarzlose

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