8Below Bergfest, 02.11.2017 – Unique Experience, Soulhunter, Password Monkey

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Vorwort:

Das 8Below Bergfest ist eine wöchentliche Konzertreihe, die 2009 ins Leben gerufen wurde und seither jungen und lokalen Bands sowie musikalischen Künstlern aller Genres, vorrangig aus München, eine Möglichkeit gibt, sich zu präsentieren. In der Underground-Szene hat sich das Bergfest in den letzten acht Jahren mit konstant besser werdendem Sound, Equipment und Team langsam aber sicher zu einer Institution für das Kennenlernen neuer Bands mit viel wiederkehrendem und unabhängigem Publikum manifestiert. Was genau dort jede Woche so abgeht, möchte ich in der Rubrik „Undergrounded“ festhalten. Shows sind jeden Donnerstag um 20:30 in der Schützenstraße 8, direkt am Hauptbahnhof!

 

Unique Experience

Leider nicht ganz so unique, wie der Name vermuten lässt, spielt diese Band eher klassisch gehaltenen Rock der etwas älteren Schule. Durch die Bank gut geschrieben, hat auch definitiv Unterhaltungswert, vor allem, wenn der Sänger beinahe wie Jack Black aussieht. Leider, leider wird die unglaublich gute Stimme der Keyboarderin viel zu selten eingesetzt, denn sie war meiner Meinung nach das kleine Highlight der ganzen Show, sofern sie denn mal gesangstechnisch aktiv wurde. Dementsprechend hat sich das Set nach der Hälfte „zerspielt“, da die Songs und die Stimmung beinahe immer die selbe war und nach und nach zur Background-Musik verkommen ist. Abgesehen davon hab ich leider kein einziges Wort verstanden, das der Lead-Sänger von sich gegeben hat, weder gesanglich noch gesprochen zwischen den Songs, aber das nur nebenbei. Um ein Fazit zu ziehen: Eine Band mit solidem Songwriting, aber wenig Abwechslung, die ihre Stärken leider nicht wirklich ausspielt und ihren Gitarristen dringend zum Orthopäden schicken sollte, da dieser auf der Bühne permanent den Eindruck einer Todes-Skoliose liefert.

Soulhunter

Gitarrist, Bassist und Schlachzeuger gehen auf die Bühne; Gitarrist brüllt ROCKÄNROOL ins Mikro und die drei Musiker starten mit einem Instrumentalstück, das sich gewaschen hat. Ein richtig gutes Solo hier, eine drückend präzise Double-Base da, das ist definitiv eine Methode, das Publikum zu beeindrucken und erstmal wieder wachzurütteln! Die Frage, ob das nicht als Outro-Song passender gewesen wäre, bleibt allerdings offen. Durch die gesamte Setlist bleibt die Instrumentalfraktion auf einem sehr, sehr hohen Niveau (da kann sich Lars Ulrich definitiv mal was abschauen!), egal ob Hard Rock, balladeske Elemente oder Metal. Das einzige Manko war meines Erachtens die Stimme und die rahmengebende Show der Sängerin (nicht die Performance!), die einfach nicht mit der Power der Musik mithalten konnte. Allerdings war die Kombination mit den Backing-Vocals des Gitarristen sehr gelungen. Wenn man diesen stimmlichen Dialog mehr in die technisch sehr gute Performance einbauen kann, wäre ich mehr als glücklich!

Password Monkey

Was soll ich sagen… DIE Rock-Newcomer aus München und das zurecht! Ich weiss gar nicht, von was ich eher überzeugt war: Die phänomenale Stimme des Sängers, dem überragenden Lichtkonzept in dem doch eher kleinen 8-Below, dem absurd coolen Style des Lead-Gitarristen oder die wirklich mitreißende Performance allgemein. An dieser Stelle auch nochmal Lob an den Aushilfsgitarristen, mir wäre das ohne Insider-Information nicht aufgefallen, dass du noch nicht seit 5 Jahren mit den Jungs spielst. Apropos, alle 5 Musiker hatten ihren eigenen ausgeprägten Style innerhalb eines roten Fadens, der die Musik perfekt unterstützt. Aber auch genau da liegt mein einziger Kritikpunkt, neben der Tatsache, dass ein Habt ihr noch Bock? zwischen den Songs in der 5. Oktave das Publikum eher aus der Bahn reißt als zu animieren: der Ohrwurmfaktor geht ein kleines bisschen ab. Auch hier sind die Songs schön variabel, mit klarer und packender Struktur sowie einprägsamen Riffing, von Stoner bis funkig, allerdings ist mir leider kein Refrain, keine Gesangsmelodie oder Leadstimme im Kopf geblieben. Sehr schade. Sonst kann ich die Band mehr als empfehlen, falls ihr euer Geld auf die nächsten (lokalen) Genregrößen setzen wollt; ich werde mir demnächst ziemlich sicher nochmal eine Show von den Jungs geben!

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